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Urenkelin entwirft und enthüllt Bronzebüste von Gerhard Schumacher

„Der dritte Schumacher zieht ins Forsthaus“ titelt die Rheinische Post einen halbseitigen Artikel über die feierliche Enthüllung der Bronzebüste von Gerhard Schumacher. Dieser Festakt fand jetzt im Rahmen einer illustren Veranstaltung im heutigen Restaurant „Forsthaus“ statt, das Mitte des 19. Jahrhunderts die Sommerresidenz von Gerhard Schumacher war, der als Mennonitischer Kaufmann den Grundstein zum heutigen Forstwald legte. Vor Jahren hatte das Haus der Seidenkultur bereits (HdS) in einer Ausstellung die Verknüpfung der Mennoniten aus dem Forstwald mit der textilen Familiendynastie der von der Leyens dargestellt, die durch ihr unternehmerisches Geschick aus einem unbedeutenden Krähenfeld schließlich im Land der Preußen, Krefeld – neben Berlin – zur reichsten Stadt machte.

„Es ist eine schöne Geschichte mit vielen Abzweigungen, die in einer überraschenden Begegnung ihren Anfang nahm und nun im ,Forsthaus 1838‘ mitten im Forstwald einen Höhepunkt erlebte“ schreibt die RP. Die Rede ist von der Enthüllung der Schumacher-Bronzebüste, die von Gisela Varzandeh gefertigt wurde. Sie ist die Ururenkelin von Gerhard Schumacher, der 1821 eine große Grundstücksfläche erwarb und als Naturfreund aufforsten ließ und somit den Grundstein für den späteren Forstwald legte.
Das Forsthaus und heutige Restaurant diente ihm ab 1838 als Sommersitz, wo jetzt vor rund 50 geladenen Gästen die Feierstunde zur Enthüllung der Büste stattfand.

Frage einer Pressevertreterin: „Und was hat das Haus der Seidenkultur (HdS) mit alledem zu tun und präsentiert jetzt diese Veranstaltung im Forstwald?“  „Wir vom Haus der der Seidenkultur (HdS) haben jenen Leuten, die für die Geschichte des Forstwaldes eine Verantwortung übernommen haben, eine Plattform für die jüngste Entwicklung zur Verfügung gestellt“, antwortete HdS-Sprecher Dieter Brenner, der das kontrastreiche Programm moderierte und weiter feststellte: „Wir vom HdS sind dort, wo es gilt Krefelder Stadtgeschichte zu entdecken, zu bewahren und weiter zu erzählen.“ In diesem Zusammenhang hob HdS-Vorstandsvorsitzender Alexander Werner noch einmal die Bedeutung vom Haus der Seidenkultur als Heimatmuseum hervor, das sich „als Gralshüter Krefelder Geschichte“ verstünde.

Die Geschichte der Büste nahm genaugenommen vor einigen Jahren ihren Anfang, als der Ehemann von Frau Varzandeh mit seiner Loge durch das Jagdschlösschen in Linn geführt wurde und in einem der Räume feststellte: „Das Bild an der Wand – es zeigte Porträts der Familie Schumacher –  hängt ja bei uns im Wohnzimmer!“ Und jetzt kam recht schnell der Hobby-Heimatkundler Jürgen Reck – zugleich Ehrenamtler im HdS – ins geschichtliche Spiel. Zusammen mit Günther Post und dem mittlerweile verstorbenen Hans-Josef Ruhland war er gerade dabei ein Buch über die „spannende (Familien-)Geschichte des Forstwalds“ zu schreiben. Die drei Autoren legten die verschiedenen „Mosaiksteine“ zusammen und machten zwar am Ende daraus keinen „Schuh“, sondern eine bronzene Büste. Die ganze Entwicklung wurde dadurch begünstigt, dass es sich bei der Ururenkelin zudem um eine Künstlerin handelte, die bereits mit der Anfertigung von Büsten große Erfahrungen gesammelt hatte.

  Hilfestellung vom HdS

Zur Realisation des Projektes benötigte man jetzt nur noch eine Organisationsplattform, die bei der Ausführung und Finanzierung der Maßnahme Hilfestellung leisten sollte. Naheliegend, dass hier das angesprochene Seidenmuseum an der Luisenstraße einsprang, wo Jürgen Reck bereits als Ehrenamtler tätig war. Mit der Sparkassen-Kulturstiftung fand sich recht schnell der Hauptsponsor. Stiftungs-Managerin Silvia Pfarr betonte einmal mehr, wie fest sowohl Sparkasse als auch die Stiftung mit der Entwicklung der Stadt Krefeld verwurzelt wären.

Und so spiegelt sich das Ergebnis in der Überschrift eines halbseitigen Artikels in der WZ wider, wo es hieß: „Ururenkelin entwirft und enthüllt Bronzebüste von Gerhard Schumacher.“ Zum Festakt fand sich natürlich auch OB Frank Meyer – zugleich Schirmherr des Museums – ein. Meyer betonte, dass vieles, was Krefeld ausmacht, auf Industrielle, Kaufleute und Handwerker der Samt- und Seidenstadt basiere. „Das kann es nur einmal geben. Die Heimatliebe beleuchtet die Vielseitigkeit der Stadt“, zitiert die WZ den OB.

Die Büste wird nunmehr als Dauerleihgabe vom HdS im Forsthaus verbleiben, wo bereits in einem Gastraum zwei Ölgemälde hängen, die Hermann und Johanna Maria Schumacher zeigen. Der Bürgerverein Forstwald hatte zu seinem 70-zigsten Bestehen die beiden Werke des Düsseldorfer Malers Carl Murdfield – langjähriger Leiter der Düsseldorfer Kunsthalle – restaurieren lassen. Nunmehr ist also im Forsthaus „eine Trilogie der Forstwald-Geschichte“ zu sehen, stellte Dieter Brenner fest, der als Chronist dieser Zeilen den Schlusssatz des RP-Artikels zitiert: „Das Haus der Seidenkultur hat mit der Begleitung des Projekts einen Beitrag zur kulturgeschichtlichen Heimat Krefelds geleistet, der nun sichtbar im Forsthaus bestehen bleibt.“  

 

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