„Was die Familie von der Leyen für Krefeld war, stellte die Familie Schumacher für den Forstwald dar“, brachte Ratsherr Joachim C. Heitmann die Gemeinsamkeiten der beiden mennonitischen Familien auf den Punkt. Während die von der Leyens in Samt- und Seide „unterwegs“ waren, kurbelte die Familie Schumacher im Fortswald die Wirtschaft mit einer Zuckerrübenfabrikation an.
Dieser „zuckersüßen Forstwald-Geschichte“ ist die jüngste Ausstellung im Haus der Seidenkultur (HdS) gewidmet. Bei der Vernissage repräsentierte Heitmann als Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion die Stadt Krefeld, die sich einmal mehr „über eine attraktive Bereicherung des Veranstaltungskalenders freue“.
„Die Kulturlandschaft Forstwald“ ist für den Ratsherrn ein „lebendiges Denkmal bürgerschaftlichen Engagements“. Und weiter: „Dieser Naturpark ist Ausdruck der Emanzipation des Bürgertums.“
Von der Herangehensweise und Rezeptur der Ausstellung „Ich glaub ich steh im (Forst-)Wald“, zeigte sich der Vize-Vorsitzende der Bürgerinitiative Forstwald, Prof. Dr. Claudius A. Schmitz angetan. Die Akteure hätten „begeistertes Heimat-Interesse, Neugier an der Tradition der Vergangenheit und eine Identität mit dem Stadtteil Forstwald gezeigt“. Inzwischen wären die Macher der Ausstellung – die aus völlig unterschiedlichen Bereichen kämen – zu einer Art „Forstwald-Gang“ zusammengewachsen.
Auf die vielfältigen Gemeinsamkeiten der historischen Kulturlandschaft Forstwald mit dem Krefelder Stadtzentrum richtete Dr. Hans-Josef Ruhland den Focus seiner Rede. So hätten die vier Wälle und der Forstwald eine gemeinsame, kulturell-geometrische Grundlage. Diese prägte die spätere Zusammenarbeit von Adolf Vagedes (Architekt der Krefelder Wälle), der „seine“ Boulevards von „Landschaftsgärtnern“ aus dem nahen Forstwald bepflanzen ließ. Auch dies ist eines der Kapitel einer bislang nur wenig bekannten Forstwald-Geschichte, die noch bis zum 20. September im Haus der Seidenkultur „erzählt“ wird.
Für den musikalischen Part der Vernissage zeichnete Prof. Hans-Werner Huppertz verantwortlich, der seiner Gitarre „musikalische Höchstgenüsse“ entlockte, wie es HdS-Vorsitzender Hansgeorg Hauser formulierte. Letzterer machte auffallend viele Gäste aus, die zur Vernissage aus Städten gekommen waren, deren Buchstaben mit B begann, wie Berlin, Bochum, Bonn; „und Bockum“, warf ein Krefelder Lokalpratriot in die illustre Runde.
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Die Akteure der Vernissage: HdS-Kurator Klaus Drenk (von links), HdS-Vorsitzender Hansgeorg Hauser, der Vize-Vorsitzende der Bürgerinitiative Forstwald, Prof. Dr. Claudius A. Schmitz; und rechts im Bild Dr. Hans-Josef Ruhland.
HdS-Foto: Brenner