„Im Rausch der Perlen“ heißt ein Vortrag, den die Kunsthistorikerin und Kulturjournalistin Dr. Rita Mielke „zur Kulturgeschichte einer Jahrtausend alten Faszination“ am Mittwoch, 07. Juni um 19 Uhr im Haus der Seidenkultur (HdS) hält. „Bereits die Ausstellung, Schillernde Perlen am seidenen Faden‘ – in der wir Perlenstickereien von Margarete Schumacher zeigten – hat Mielke mit ihrem Fachwissen flankiert“, sagt HdS-Sprecher Dieter Brenner.

Woraus wurden Perlen gemacht, welchen Stellenwert hatten einst die runden und bunten Kügelchen, die zeitweise in unterschiedlichen Regionen als Zahlungsmittel dienten und wie machen sich Perlen als Schmuckstücke aus? Auf diese spannenden Fragen findet die Expertin vermutlich interessante Antworten.

Der Vortrag findet im „Rahmen der Samt- und Seidenrunde“ im Museum an der Luisenstraße 15 statt, wo das HdS eine attraktive und kontrastreiche Perlen-Kollektion zum Verkauf bereithält. Der Eintritt – fünf Euro – fließt in die Arbeit, die das HdS zur Bereicherung der heimischen Kulturlandschaft leistet. Wer sich einen „Logenplatz“ bei der Veranstaltung sichern möchte, der maile bitte eine Anmeldung an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

650 Jahre Stadt Krefeld: Damit dieses Ereignis wirklich zu einem „persönlichen Schlüsselerlebnis“ wird, bietet das Haus der Seidenkultur (HdS) jetzt zum Auftakt der Festivitäten einen Schlüsselanhänger mit dem Motiv der nostalgischen Skyline-Architektur der Seidenstadt an. Die bekannten Symbole – darunter die Fassaden der Dionysiuskirche, des Kaiser-Wilhelm-Museums und des Rathauses – wurden um die Silhouette des Uerdinger Klärwerks erweitert. „Nicht zuletzt deshalb, weil wir mit dem Klärwerk gemeinsam viele Events zum Stadtjubiläum ausrichten“, wie HdS-Sprecher Dieter Brenner eine „kontrastreiche Festfolge beider Industriedenkmale“ ankündigt.

 

 

In einer dem Wuppertaler „Kafka-Museum“ angeschlossenen Bandweberei wird der Krefelder Jubiläums-Schlüsselanhänger auf einem Jacquardwebstuhl mit 16 Bändern produziert.
Fotos: HdS

 

Der Jubiläums-Schlüsselanhänger wurde in enger Kooperation mit dem Krefelder Stadtmarketing entwickelt. Für die technische Umsetzung hat HdS-Projektleiter Jürgen Schmitz das „Kafka-Museum“ in Wuppertal gewinnen können, dem eine Bandweberei angeschlossen ist. So wurde der Schlüsselanhänger stilgerecht auf einem alten Jacquardwebstuhl mit 16 Bändern produziert.

Schmitz: „Beim Gurtband haben wir uns für eine robuste, wetterfeste und extrem strapazierfähige Gurtware aus Polypropylen (PP) entschieden. Sie hat eine hohe Reißfestigkeit, ist hitze- und säurebeständig und waschbar bei 30 ° C. Das aufgenähte Band mit den Symbolen und der farbigen Gestaltung der Jubiläumsfeier ist in der Kette aus Polyester (PES) und im Schuss(-Faden) aus langfaseriger, mercerisierter, ägyptischer Baumwolle gewebt. Auch dieses Material ist waschbar“, verspricht Schmitz einen hohen Tragekomfort.

 

 

Dipl. Ing. Jürgen Schmitz sorgt als Projektleiter im Haus der Seidenkultur dafür, dass der Krefelder Jubiläums-Schlüsselanhänger sprichwörtlich unter die Leute kommt.

 

Der Krefeld-Schlüsselanhänger wurde vom HdS in einer Auflage von Eintausend Stück produziert und ist ab Mitte Mai zum Preis von 9.90 Euro an rund 20 Verkaufsstellen in der Stadt erhältlich; darunter in sämtlichen Büchereien, dem Deutschen Textilmuseum und natürlich im Haus der Seidenkultur. Dort kann der Anhänger auch online hier rund um die Uhr geordert werden.

Workshop zur technischen Analyse und praktischen Umsetzung der Schusskompositgewebe Taqueté und Samit

Erfühlen, erfahren, erfassen und erlernen sind zentrale Aspekte, wenn man Textilien und ihre Konstruktion begreifen möchte, gerade wenn es sich um antike bzw. historische, archäologische Funde handelt.

Im Projekt „Antiker Seidenglanz – neu erschaffen“ haben Experten aus dem Deutschen Textilmuseum Krefeld und dem Haus der Seidenkultur Krefeld gemeinsam einen besonderen Workshop entwickelt, in dem diese komplexen Bindungsarten nicht nur theoretisch vermittelt, sondern auch ganz praktisch selbst erschaffen werden. 2022 wurde der Kurs erstmalig durchgeführt und nach der durchweg positiven Resonanz findet er 2023 eine Wiederholung.

Lernen Sie unter fachkundiger Anleitung die Welt von zwei komplexen Gewebearten, Taqueté und Samit, kennen! Diese beiden besonderen Bindungsarten ermöglichen vielfarbige gemusterte Gewebe mit einem mechanisch wiederholten Muster. Faszinierende archäologische Textilien aus dem ersten Jahrtausend nach Christus zeigen die variantenreiche Anwendung dieser Techniken in Wolle und Seide.

Folgende Kursinhalte erwarten Sie:

  • Analyse von Schusskompositbindungen durch visuelle Dekomposition,

  • Bestimmen der Struktur von Leinwand-Schusskompositbindung (Taqueté) und Köper-Schusskompositbindung (Samit),

  • Sichere Anwendung des international gängigen Vokabulars der CIETA für diese Bindungsarten,

  • Vertiefen des Wissens anhand originaler Objekte in der Sammlung des Deutschen Textilmuseum Krefeld aus Wolle und Seide (4.–8. Jh. n. Chr.),

  • Praktische Anwendung im Haus der Seidenkultur Krefeld:
    Sie weben Musterstücke verschiedener Schusskompositbindungen an einfachen Handwebstühlen selbst nach. Dabei verwenden Sie Baumwoll- und Wollgarne, aber auch feines Seidengarn. Neben modernen Mustern werden antike Vorbilder nachgewebt. Ihre handgewebten Werkstücke nehmen Sie als Anschauungsobjekte mit nach Hause.

  • Spurensuche an den Originalen und selbst gewebten Beispielen: Webfehler und Unregelmäßigkeiten erkennen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen.

Termin: 16.–20. Oktober 2023

Unterrichtssprachen: Deutsch und Englisch

Kurszeiten:
Mo–Do 9–17 Uhr, Fr 9–15 Uhr

Kosten:
675,- € pro Teilnehmer (maximal 6 Teilnehmer pro Kurs)

Im Preis enthalten sind 31 Kursstunden, eine Kaffee-/Teepause am Nachmittag, Verbrauchsmaterial für mehrere kleine Werkstücke sowie ein umfangreiches Handout.

Ebenfalls enthalten ist ein optionales Vorprogramm mit einer Führung im Haus der Seidenkultur am Vortag des Kursbeginns (Sonntag, 15.10.2023) und ein Rundgang im Deutschen Textilmuseum während des Kurses.

Kursort:
Haus der Seidenkultur Krefeld, Luisenstraße 15, D-47799 Krefeld
Exkursionen zum Deutschen Textilmuseum Krefeld, Andreasmarkt 8, D-47809 Krefeld

Kursleitung: Textilarchäologin Barbara Thomas M.A.

Voraussetzungen: Die Grundbindungsarten (Leinwand & Köperbindung) sollten geläufig sein. Erfahrung im Weben an Handwebstühlen ist wünschenswert, aber nicht erforderlich.

Anmeldung, Beratung und Informationen erhalten Sie, wenn Sie eine E-Mail schreiben an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Bei dem Workshop handelt es sich um ein Kooperationsprojekt des Haus der Seidenkultur Krefeld und des Deutschen Textilmuseum Krefeld. Ausgerichtet wird der Workshop vom Haus der Seidenkultur.

               

„Was machen die Krefelder Kultureinrichtungen zur Osterzeit?“ Diese Frage wurde auch uns – von der hiesigen Tagespresse – gestellt. Antwort: Wir „brüten“ im wahrsten Sinne des Wortes viele bunte Überraschungs-Eier aus, die wir im Krefelder Jubiläumsjahr präsentieren. Heißt: Unsere Ehrenamtler nutzen die Ostertage – wo unser Museum von Karfreitag bis Ostermontag geschlossen bleibt - als Kreativ- und Ruhephase.

 

Letztere haben sie sich auch redlich verdient. Schließlich gilt es Kräfte für die bevorstehenden Aufgaben zu sammeln, die es zu meistern gilt. Da steht zunächst das Pfingstwochenende an, wo sich unser Team gleich an drei Tagen mit vielfältigen Angeboten beim Flachsmarkt auf dem Gelände der Burg Linn präsentiert.

Ferner verlegen wir derzeit die Strippen für eine Verbreiterung unseres Podcast-Angebotes. Unter dieser Rubrik könnt Ihr nun endlich die mehrfach verschobene Reportage von „KuFA“-Radio über unsere Ausstellung „Im Rausch der Farben“ hören. Klickt dazu folgenden Link an und schon startet der „Krefeld-Mix“, wie das Programm des Bürgerradios heißt. 

Wer die komplette Sendung – die von „Welle Niederrhein“ am 3. April ausgestrahlt wurde – hören möchte, auch das ist während der Ferien möglich. Steuert dazu den österlichen Link an, den wir mit an Euch gerichteten frohen Festtagswünschen anbieten: Welle Niederrhein

Übrigens: Die Eier im Korb haben wir bei „Vatican-News“ gesucht und gefunden. Logo: Wo unsere Gewänder der ParamentenweberEI ja einst von den „Fans“ des Vatikans getragen wurden…

Über den „denkmalverliebten Christoph Becker“ berichtete jetzt das WDR-Fernsehen in der „Lokalzeit“. „Becker hat das Klärwerk mit zwei Freunden gekauft; und immer, wenn Geld da ist wird es saniert“, begann Autor Helge Drafz seine Fernsehreportage. Im Beitrag mit von der Partie unser Hansgeorg Hauser, „der auch schon mal ein Industriedenkmal gerettet und daraus in Privatinitiative ein Museum gemacht hat“, wie Drafz den Zuschauern vor den Bildschirmen die Gemeinsamkeit der beiden Männer erklärte.

 

Hauser (links im Bild) zeigte sich dann auch begeistert von den Sanierungsarbeiten seines Kollegen. „Die Krefelder wissen gar nicht wieviel schöne Kleinode sie besitzen“, stellte Hauser mit Blick auf die Industriedenkmäler Klärwerk und Haus der Seidenkultur fest. Beide Einrichtungen planen gemeinsame Aktivitäten zum anstehenden Stadtjubiläum. „Daher müssen sie jetzt im Klärwerk Gas geben, damit im Spätsommer alles fertig ist“, kommentierte Drafz die Reportage über die aktuellen Baufortschritte.

Becker selbst war live im Düsseldorfer Lokalzeit-Studio, wo er nach Ausstrahlung des Filmbeitrags von Moderatorin Laura Rohrbeck interviewt wurde. Insgesamt fast zehn Minuten widmete das WDR-Fernsehen dem Beitrag aus Krefeld, „wo das Klärwerk einst als Symbol für eine moderne Stadt galt“, wie Helge Drafz abschließend feststellte. In unserer eigenen Mediathek haben wir die Sendung bei YouTube für euch eingestellt.

Wir gehen mal wieder auf Sendung: Kommenden Montag (13.02) sind wir um 20 Uhr im Radio zu hören. Unsere Kuratorin Dr. Ulrike Denter (links) spricht über unsere neue (Sonder-)Ausstellung „Im Rausch der Farben“. Im „Krefelder Kulturcocktail“ wird sie von Gabriele Kremer interviewt, die für „radio KuFa“ die monatliche Sendung seit nunmehr 10 Jahren moderiert.

Wie die digitale Zukunft inzwischen bei uns im Museum Einzug gehalten hat, darüber berichtet unser Pressesprecher Dieter Brenner, der den Hörern die elektronische Führung mit einem Avatar schmackhaft macht.

Das Kulturmagazin wird im Bürgerfunk bei „Welle Niederrhein ausgestrahlt.“ Der „Krefelder Kulturcocktail“ berichtet über Themen und Veranstaltungen rund um die Kulturszene in Krefeld. Die Live-Sendung wird auch später auf der Internetplattform von Radio KuFa eingestellt. 

Sie haben bei der Vernissage unserer jüngsten Ausstellung „Im Rausch der Farben“ keinen „Logenplatz“ bekommen, weil wir „ausverkauft“ waren? Kein Problem: In unserem eigenen YouTube-Kanal ist die Aufzeichnung der illustren Veranstaltung jetzt zu sehen. Folgenden Link anklicken und der Vorhang öffnet sich https://youtu.be/j-0Rgi6zvXM

Hier im Bild sehen wir Claire Neidhardt, die Leiterin des Krefelder Stadtmarketing. Im Interview mit unserem Pressesprecher Dieter Brenner verrät Sie, was uns zum 650jährigen Jubiläum der Samt- und Seidenstadt erwartet.

Bekanntlich mischen wir vom Haus der Seidenkultur zusammen mit dem Klärwerk in Uerdingen auch mächtig im Festtagsgeschehen mit. Und wenn Wasser und Stoff sich verbinden, entwickelt sich daraus ein ganz besonderer Jubiläums-Wasserstoff“.

Jetzt aber wollen wir uns erst einmal auf unsere aktuelle Sonder-Ausstellung über die Textilkultur der Miao-Völker einstimmen. Beim „Rausch der Farben“, geben sich (auch) die Promis gegenseitig die Klinke in die Hand.

So stattete uns die Direktorin des Deutschen Textilmuseums, Dr. Annette Schieck (rechts im Bild) einen Besuch ab. Mit dabei war Walter Bruno Brix, Sachverständiger für Ostasiatische Textilien und Gewerbeanalysen. Als Experte für die Jacquard-Technik zeigte er sich beeindruckt von unserem nostalgischen Websaal, der in Europa einzigartig ist.

Der Delegation gehörte ferner Ricarda Stamms von der Wirtschafts-Förderungsgesellschaft Krefeld (WFG) an. Die drei hochkarätigen Besucher waren sozusagen auf einem „Katzensprung“ vom Textilmuseum zu uns unterwegs. „Katzensprung“ lautet die derzeitige Ausstellung in Linn, wo bis zum 23. April eine Sammlung präkolumbischer Textilien zu sehen sind.

Von Peru führte die textile Länderreise dann sozusagen bis in den Südwesten Chinas zu den farbenprächtigen Trachten der Miao-Kulturen, die wir gegenwärtig im Haus der Seidenkultur zeigen. Hier bot Kuratorin Dr. Ulrike Denter (links) unseren Gästen eine exklusive Führung durch den „Rausch der Farben“ an.

Fotos: HdS

Handwerkskammer ehrte Handwebmeister für sein Lebenswerk

„Ich habe mein Hobby zum Beruf machen dürfen“, sagt Handwebmeister Günter Oehms, der – wie es Museumschef Hansgeorg Hauser formulierte – „zu den „Aushängeschildern vom Haus der Seidenkultur (HdS) gehört.“ Jetzt wurde der 87jährige für sein Lebenswerk mit dem Diamantenen Meisterbrief der Handwerkskammer „für ein 60 Jahre aktives, erfolgreiches Berufsleben als Meister im selten gewordenen Weberhandwerk“ ausgezeichnet. Die Verleihung des raren Dokuments nahm mit Dr. Axel Fuhrmann der Hauptgeschäftsführer der Düsseldorfer Kammer höchst selbst in der ehemaligen Paramentenweberei Hubert Gotzes – an der Luisenstraße 15 in Krefeld – vor.

„Günter Oehms ist ein Textilfachmann, der Seinesgleichen sucht“, meinte Fuhrmann in seiner Laudatio. Und: „Er ist ein Technikerexperte rund um die Maschinenbaukunst des Handwebstuhls von europäischem Rang.“ Vor diesem Hintergrund konnte unser Günter maßgeblich den Bekanntheitsgrad unseres Museums weit über die Grenzen der Samt- und Seidenstadt hinaus steigern“, griff Hauser die Worte seines Vorredners auf.

Günter Oehms – am 22. Mai 1935 in Trier geboren – trat als Ältester von drei Kindern zunächst 1949 in Manderscheid (Eifel) eine Lehre als Kaufmann an, die er drei Jahre später mit Bravour bestand.

An „seinem“ Webstuhl im Haus der Seidenkultur bekam Günter Oehms (rechts) den Diamantenen Meisterbrief vom Hauptgeschäftsführer der Düsseldorfer Handwerkskammer, Dr. Axel Fuhrmann, verliehen.    HdS-Foto: Dieter Brenner

 

Oehms: „Der Bürostuhl war nichts für mich!“

Doch schon recht schnell spürte der junge Oehms, dass er auf einem Bürostuhl nicht alt werden wolle. Vielmehr faszinierte ihn das Handwerk und hier ganz besonders die Zunft der Weber. Schon als Kind war er auf einem nahen Bauernhof mit einem Webstuhl in Berührung gekommen. 1953 setzte er dann seinen Berufswunsch in die Tat um und trat in Alf an der Mosel auf der Burg Arras eine Handweberlehre an.

Mit dem Gesellenbrief in der Hand kam er dann 1956 in die Samt- und Seidenstadt, wo er zunächst in der Krawattenfirma und Handweberei „Sugora“ eine Anstellung als junger Geselle fand.

Mit Talent und Fleiß arbeitete er sich im Unternehmen bereits als Handwerksmeister empor, noch ehe er diesen Titel 1962 offiziell verliehen bekam. Zuvor hatte er in Krefeld die Meisterschule besucht und vor der Handwerkskammer Düsseldorf die Meister-Prüfung abgelegt.

Weitere Stationen seiner beruflichen Laufbahn waren unter anderem die Firmen „Kleinod“ und „Meister-Krawatten“, wo er als Zuschneider und Teamleiter tätig war.

Als Handwerksmeister war er auch an der Werkkunstschule in Krefeld sehr gefragt, wo er parallel zu seiner beruflichen Tätigkeit in den Jahren 1965 bis 1971 als Dozent im Handweben unterrichtete.

„1994 bin ich dann in Rente gegangen worden,“ erzählt Günter Oehms, dass auch er vom Einbruch der Textilindustrie nicht verschont geblieben war. Doch auch künftig sollte der Webstuhl – Einer stand und steht nach wie vor bei ihm zu Haus - einen maßgeblichen Teil seines Lebens ausmachen.

Nicht ganz unschuldig an dieser Entwicklung war Dipl. Textingenieur Walter Tillmann, den Oehms zum 100jährigen Girmesjubiläum in der Oedter Albert Mooren Halle kennenlernte. Die Devise nach einem ersten Treffen wurde recht schnell herausgegeben: „Wir müssen unbedingt mal was zusammen machen!“

Aus diesem Vorsatz resultierte 1983 die Gründung des kleinen Textilmuseums „Die Scheune“ in Hinsbeck. Dort kam es schließlich zu einem (Erst-)Kontakt mit Mitgliedern vom Krefelder „Haus der Seidenkultur“, wo Günter Oehms seit der Jahrtausendwende die alten Jacquardwebstühle wieder „klappern“ lässt.

Ach ja: Zwischendurch blieb auch ein wenig Zeit für (rein) Privates: So heiratete Günter Oehms 1960 Susanne Leßmann; aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor. Dass das Familienoberhaupt auch immer mit dem Webstuhl „verheiratet“ war, dafür brachte die Familie großes Verständnis auf.

Mit Blick auf das bewegte (Berufs-)Leben des Ausgezeichneten fasste Dr. Fuhrmann in der eindrucksvollen Feierstunde zusammen: „Krefeld und das gesamte Handwerk am Niederrhein und darüber hinaus haben Günter Oehms und seinem Wirken unendlich viel zu verdanken!“

 

Biografie eines Mannes der nicht „stronzen“ will

Vielerorts war und ist Rat und Tat des Handwebmeisters sehr gefragt. Nur ungern - weil er „nicht stronzen“ (angeben) will – listet Günter Oehms an dieser Stelle einige Stationen seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten auf und nennt Einrichtungen und Orte an denen er altes Weberhandwerk in Szene setzte.

  • Flachsmuseum Wegberg in Beeck
  • Weberhaus St. Hubert (hier richtete er Webstühle ein)
  • Museum Horst (NL)
  • Heimatmuseum Hansenhof in Velden (NL)
  • Schlesierhaus Heisterbacher Rott in Bad Godesberg
  • Flachsmarkt in Krefeld-Linn
  • Gut Heimendahl in Kempen (u.a. Teilnahme am „Tag des Hofes“)
  • Kloster Himmerrod (Teilnahme am „Klostermarkt“, einem der ältesten Handwerkermärkte in der Eifel)
  • Heimatverein Viersen
  • Manderscheider Kirmes
  • Alexius-Krankenhaus Neuss (wo er fast 1 Jahr eine Therapiegruppe leitete).
  • Teilnahme an unterschiedlichen Dorffesten in der Eifel, wie die Obergöttlinger 1.200 Jahrfeier oder das Fest in Pantenburg.
Handwebmeister Günter Oehms hat im wahrsten Sinne des Wortes die Fäden fest in seiner Hand.    HdS-Foto: Brenner

Textil- und Seidenmuseum luden nach Krefeld ein

„Antiker Seidenglanz neu erschaffen“, das war Ziel und zugleich Titel eines ganz besonderen Webkurses, der jetzt vom Deutschen Textilmuseum und dem Haus der Seidenkultur (HdS) – der vormaligen Paramentenweberei Hubert Gotzes - gemeinsam angeboten wurde. Im ältesten Jacquard-Handwebsaal Europas trafen sich an der Luisenstraße Spezialistinnen aus den Niederlanden, Belgien, Tschechien und dem Bundesgebiet, um in Krefeld mehr über antike Seidenstoffe und deren Webarten zu erfahren.

Eine Woche lang wurden gemeinsam die antiken Gewebe analysiert, Muster entworfen, Webstühle vorbereitet und Beispiele gewebt. Dipl. Ingenieur Dieter Blatt hatte dazu mit seinem HdS-Team von Ehrenamtlern in der ehemaligen Paramentenweberei Hubert Gotzes Rahmenbedingungen für den von Textilarchäologin Barbara Thomas geleiteten Kurs geschaffen.

Der Kurs entstand auf Initiative von Dr. Annette Paetz gen. Schieck, Direktorin des Deutschen Textilmuseums Krefeld. Ohne die faszinierenden antiken Beispiele, die im Archiv des Museums schlummern, wären Projekt und Kurs nicht denkbar gewesen. Bereits 2019 wurden die Grundlagen für den aktuellen Kurs geschaffen, wo die Muster der antiken Stoffe auf moderne Webstühle übersetzt und durch ihre detaillierte Nachwebung wieder zum Leben erweckt wurden. Möglich wurde das Projekt durch eine Förderung der Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld.

Die Teilnehmerinnen des ersten Webkurses. Mit dabei Ina Matoni vom Haus der Seidenkultur (links), daneben die Direktorin des Textilmuseums, Dr. A. Schieck und Kursleiterin Barbara Thomas. HdS-Foto: Brenner

 

Der Kurs richtete sich ebenso an Fachleute aus Museen und Sammlungen mit über tausend Jahre alten Textilien wie auch an erfahrene Weberinnen und Weber. Aus Amsterdam, Brüssel, Prag, vom Bodensee und aus Köln kamen die Spezialistinnen nunmehr nach Krefeld, um sich über antike Seidenstoffe und deren Webarten zu informieren und zu lernen, wie man sie an modernen Handwebstühlen nachwebt.

Samit und Taqueté, so heißen die Techniken der mehrfarbigen Stoffe. Dabei wird nicht nur eine Partie von Kettfäden für den Stoff aufgespannt, sondern gleich zwei. Mit einem ausgeklügelten System aus Bindung und Muster entstanden Textilien mit eingewebten Mäandern, Medaillons und ganzen Bildergeschichten. „Es war unglaublich aufwändig, diese Stoffe herzustellen. Nicht nur die Materialien sind sehr fein, sondern auch die Webtechnik erfordert sehr viel Aufmerksamkeit. Die Webstühle waren damals speziell für solche gemusterten Stoffe ausgerüstet, aber man schaffte trotzdem nur wenige Zentimeter am Tag“ erzählt Kursleiterin Barbara Thomas.

Im Haus der Seidenkultur wurde für den Kurs extra ein Webstuhl umgebaut: Zwischen den vergleichsweise jungen Jacquard-Maschinen des 19. Jahrhunderts konnten die Teilnehmerinnen mit einer ganz speziellen Einrichtung eigene Entwürfe realisieren. Dafür wurden in einen einfachen Webstuhl sogenannte Nagelschäfte eingebaut: Sie ermöglichen es, dass man jeden einzelnen Faden für ein Muster ansteuern kann. Gerade entsteht ein Stoff, der in großen Lettern das Wort „Seidenkultur“ zeigt. Das ist zeitaufwändig und schnell wird klar, warum die Erfindung der Jacquard-Maschine Anfang des 19. Jahrhunderts eine solche Revolution auslöste. „Wie genau die Webstühle für die gemusterten Stoffe vor 1500 Jahren ausgesehen haben wissen wir leider nicht, da sich keine Webstühle oder Zeichnungen davon erhalten haben. Deshalb nähern wir uns der Technik mit modernem, aber einfachem Webgerät.“ erklärt die Textilarchäologin.

Feine Seidenfäden werden zu einem gemusterten Gewebe. HdS-Fotos (3): Thomas

Unglaublich, wie die Menschen das damals gemacht haben!

Dabei stehen beim praktischen Teil Dieter Blatt und Ina Matoni vom HdS mit Rat und Tat zur Seite. Und gewebt wurde viel: Im Haus der Seidenkultur konnten sich die Teilnehmerinnen an fünf modernen Hand-Webstühlen in verschiedenen Techniken versuchen. Mal sind es detailgetreue antike Muster in feinen Garnen, mal gab es die Möglichkeit, eigene Entwürfe in glänzender Seide zu verwirklichen. Dabei wurde viel über die antiken Techniken gefachsimpelt und so mancher Trick aus dem Arbeitsalltag in der modernen Handweberei ausgetauscht. „Es ist unglaublich, wie die Menschen das damals gemacht haben. Wenn man das selbst ausprobiert, dann bekommt man ein Verständnis dafür, welche Kostbarkeiten solche Stoffe sind.“ ergänzt eine Teilnehmerin.

Bei einem Besuch im Textilmuseum wächst der Respekt vor den Originalen weiter: „Jetzt, wo man die technische Seite der Textilien verstanden hat, sind sie noch großartiger!“ bestätigt die Weberin aus Köln. Direktorin Dr. Annette Paetz hat sich extra Zeit genommen, um mit den Teilnehmerinnen die Besonderheiten der Stoffe zu besprechen und die Tradition der Rekonstruktion zu zeigen.

Das Weben der gemusterten Stoffe erfordert große Konzentration.

 

Krefelder Gewebesammlung

Bereits in den frühesten Anfängen der Krefelder Gewebesammlung unter dem damaligen Direktor Paul Schulze wurden Nachwebungen der faszinierenden antiken Seiden angefertigt. „Die Krefelder Gewebesammlung wurde Ende des 19. Jahrhunderts zu dem Zweck angelegt, die Auszubildenden der Gewebeschule zu trainieren, sie Techniken analysieren zu lassen und sie zu inspirieren. Vielleicht gehören auch die Nachwebungen, die wir aus dieser Zeit haben, zu den Aufgaben, die die Schüler damals meistern mussten“ erklärt die Direktorin.

Am Ende des Kurses halten alle Teilnehmerinnen mit Stolz ihre selbst gewebten Musterstücke in der Hand. Ein wenig Erschöpfung ist nach der intensiven Woche zu spüren, aber es überwiegt ganz klar die Freude auf den Gesichtern. Die Musterstücke sind bei weitem nicht das Einzige, was die Teilnehmerinnen aus Krefeld mitnehmen: „Die kleinen Übungsstücke sind etwas ganz Besonderes für mich. Ein Muster entwerfen, sehen wie es mühsam wächst und sich der Entwurf vom Papier auf das Textil übertragen lässt“, bilanziert eine Teilnehmerin.

Und: „Es erfüllt mich mit großer Ehrfurcht, mit dem nun Erlebten an die Originale zu denken. Zu wissen, dass sie ohne Kästchenpapier, Mikroskop, Tageslichtlampen und Sehhilfen entstanden sind. Ich nehme so viel Wissen über die komplexen Webtechniken mit, tolle Kontakte und noch mehr Lust an dem, was ich täglich tue.“

Fazit der Kurs-Absolventinnen: „Wir haben so viel gesehen, erfahren, gelernt. Es war ein ganz außergewöhnlicher Kurs, der sicherlich noch lange nachwirken wird.“

Der Kurs hat nach Aussage der Teilnehmerinnen nicht nur mit Textilien, sondern auch mit der einzigartigen Kombination von Fachwissen und praktischer Arbeit geglänzt, die so nur in Krefeld möglich ist. Ob es eine Fortsetzung der Kurse gibt? Wenn es nach den Teilnehmerinnen geht: „Auf jeden Fall! Textile Geschichte(n) hat Krefeld noch viele zu bieten!“

Vor dem Weben steht das komplizierte Einrichten der Webstühle.

Im Alter von 96 Jahren verstarb bereits am 16. Oktober die Bauhaus-Schülerin, Textildesignerin, Grafikerin, Künstlerin und Hochschullehrerin Prof. Annette Pöllmann. Diese traurige Nachricht erreichte die Öffentlichkeit in diesen Tagen aus unserem Haus der Seidenkultur (HdS), wo die Bauhaus-Ikone den Beirat des Museums mit ihren vielfältigen künstlerischen Fähigkeiten bereicherte.

Für viele war Annette Pöllmann die Bauhaus-Schülerin, die bei Georg Muche und Elisabeth Kadow studiert hatte und als Professorin an der Krefelder Textil-Ingenieurschule (später Hochschule Niederrhein) ihren Klassen höchste Qualität abverlangte. Für andere war sie die Pionierin der Seidenmalerei, die unermüdlich Schöpferische, die bei Einladungen ihre Gäste bat, die Radieschen am Büfett, weil sie so appetitlich rot leuchteten, vor dem Verzehr zu zeichnen.

2017 eröffnete Annette Pöllmann (rechts) zusammen mit Kuratorin Ulrike Denter die Ausstellung „Als die Muster laufen lernten“.

„Alle werden sich an ihre Herzenswärme, ihr unbestechliches Urteil und ihren feinen Humor erinnern“, schreibt Petra Diederichs in einem Nachruf in der Rheinischen Post. Und: „Annette Pöllmann, die sich über die Grenzen Europas hinaus einen Namen gemacht hat, war immer kreativ – bis fast in ihre letzten Tage.“ Ständig habe sie nach vorn geschaut und Neues gesucht.

Was sie vor allem jungen Menschen als Rat mit auf den Weg gab: „Leute, gebt nie auf, auch wenn ihr Niederlagen einstecken müsst!“ Und sie wusste wovon sie sprach: So musste sie als Hochschul-Absolventin auf der Suche nach einer Anstellung 113 Absagen einstecken, weil sie als „wilder Picasso“ einmal mehr mit ihren Ideen ihren Zeitgenossen wieder ein Stück voraus war.

Seit ihrer Pensionierung nutzte sie im letzten Jahrzehnt zunehmend das Haus der Seidenkultur als Plattform für ihre Textilkunst. „Als die Muster laufen lernten“ war 2017 eine ihrer letzten großen Ausstellungen, die sie zusammen mit Dr. Ulrike Denter kuratierte. Aus dieser Zusammenarbeit erwuchs eine große Freundschaft zwischen den beiden Textilschaffenden.

„Mit Annette Pöllmann wird ein großes Kapitel Krefelder Textilkultur zu Grabe getragen“, sagt unser Museumschef Hansgeorg Hauser, der noch im Mai dieses Jahres zusammen mit Pöllmann die derzeitige Ausstellung „Schillernde Perlen am seidenen Faden“ eröffnete. Die Exponate dazu stammten von ihrer Schwester Margarete Schumacher.

Die „Queen-Mum“ der Seidenkultur, wie Pöllmann würdevoll in unseren Museumskreisen genannt wurde, verbrachte die letzten Wochen im Hülser Seniorenzentrum „Bonhoeffer-Haus“. Die Beisetzung findet Mitte kommender Woche im Kreis Ihrer Familie in Ihrem Geburtsort in Iserlohn statt.

„Doch ihr Lebensweg führte Pöllmann schon früh nach Krefeld“, blättert WZ-Kulturchef Christian Oscar Gazsi Laki in der Biographie der Künstlerin, die u.a. an der Akademie in Düsseldorf freie Graphik studierte, bis sie ihr Weg 1972 als Professorin an der Fachhochschule Niederrhein in Mönchengladbach führte, wo sie im Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik mit den Schwerpunkten in der Textilgestaltung unterrichtete.

„Das Lebenswerk der vielseitig begabten Künstlerin wird im Haus der Seidenkultur immer lebendig bleiben“, heißt es im Nachruf der Trauergemeinde des Museums.

Im Haus der Seidenkultur stand Annette Pöllmann mehrfach vor der Fernsehkamera. Hier im Gespräch mit WDR-Autor Helge Drafz.
HdS-Fotos: Brenner

... bescheinigt uns einhellig die Krefelder Presselandschaft. „Die Digitalisierung im Haus der Seidenkultur schreitet voran“, schreibt Marilena Claßen Anfang August in der WZ und berichtet darüber, dass unsere Museumsbesucher zu den normalen Öffnungszeiten mit einem Tablet elektronisch durch unser Haus geführt werden können. RP-Redakteurin Petra Diederichs hat uns gar eine halbe Seite in ihrer Zeitung gewidmet. Diesen Beitrag möchten wir an dieser Stelle den Lesern unserer Web-Seite mit einem Dankeschön an die RP an dieser Stelle ungekürzt zur Verfügung stellen.

VON PETRA DIEDERICHS

Wolsig52 war vorher noch nie in der Krefelder Innenstadt. „Aber wir haben bei unserem Spaziergang festgestellt, dass es hier auch richtig nette Ecken gibt“, heißt es im Post, der beim Haus der Seidenkultur (HdS) angekommen ist. Eine von ungezählt vielen positiven Rückmeldungen, die das Team in der „ältesten Paramentenweberei Europas“, wie HdS-Sprecher Dieter Brenner gerne betont, erreichte. Seit zwei Jahren bietet das Seidenmuseum seine Stadtführung „Spaziergang auf seidenen Pfaden“ auch als Geocaching an. Diese digitale Entdeckungstour ist derart gut eingeschlagen, dass die beiden Teile ab Herbst um einen dritten aufgestockt werden. Volker Vander, selbst leidenschaftlicher Geocacher, entwickelt derzeit mit Kuratorin Ulrike Denter auch diese dritte Runde, die durch Hüls führen wird.

365 Starter haben sich in den vergangenen zwei Jahren auf die Krefelder Geocache-Tour gemacht, 350 sind beide Routen bis zum Ende gegangen. „Da die meisten Geocaching in der Gruppe betreiben, sind wohl mehr als 1000 Leute in Krefeld gelaufen“, sagt Vander, der im Hauptberuf eine Gärtnerei betreibt.

Eigentlich war die Idee eine Corona-Notgeburt. „In dieser Zeit haben wir uns gesagt, wenn die Leute nicht zu uns kommen können, müssen wir sie anders erreichen“, sagt Brenner. So wurde die beliebte Führung zur textilen Stadtgeschichte in eine digitale Schnitzeljagd umgemünzt und hat unerwartet gut eingeschlagen. Das Neun-Euro-Ticket hat noch einmal einen Boom gebracht: „Wir erreichen auch Leute von ganz woanders, die bisher nie in Krefeld waren“, so Brenner. „Einige gehen hier dann auch shoppen.“

Geocaching ist von den USA aus am 30. Mai 2000 ins Internet gegangen.„ Weltweit beteiligen sich sieben Millionen Leute an dem Spiel“, sagt Vander. Die Idee ist weitaus älter: „Im 18. Jahrhundert gab es bereits an den Gipfelkreuzen Kästchen, in denen man seine Namen hinterlassen konnte, um zu zeigen, dass man da war“, erzählt Vander. Geocaching funktioniert im Prinzip nicht anders, ist aber mit Aufgaben und Belohnungen verbunden.

Auf einer geheimen Route, deren Verlauf man sich mit gelösten Rätseln erarbeiten muss, kommt man zu einem Schatz, dem Cache. Der steckt in einer Dose - mitsamt dem sogenannten Logbuch, in das die Erfolgreichen sich eintragen. „Als Bonus gibt es im Haus der Seidenkultur noch einen Kokon, mit dem man Seide haspeln kann“, so Brenner.

An jedem Standort der Seiden-Rallye erwartet die Cacher ein Video. „Es war ein großes Glück, dass ich den Film des Hauses der Seidenkultur dafür verwerten konnte“, sagt Vander. Worum es bei den Fragen geht und welche Stationen abzulaufen sind, will er natürlich nicht verraten. Eisernes Geocacher-Gesetz. Nur so viel: Es geht auch einmal um einen rot geschriebenen Satz.

Wer das Haus der Seidenkultur persönlich besucht, kann künftig auf einen digitalen Begleiter hoffen - ein Avatar erklärt Geschichte und Handwerk und alles rund um die Seide von der Raupe bis zum feinen Stoff. Zehn Tablets stehen für Einzelbesucher bereit, die keine Führung erleben und sich nun je nach Interesse durch alle Informationen klicken können - in Bild, Ton und Text. „Auch für Gehörlose sind die Tablets geeignet“, sagt Brenner.

Die Auswahl trifft jeder individuell,insgesamt gibt es zwei Stunden Info-Programm.

Die digitale Aufrüstung verdankt das Haus der EU-Förderung für die digitale Darstellung alten Handwerks.

Hoher Besuch im Haus der Seidenkultur: Mit Ulrike Lubek besuchte uns die Präsidentin des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) zusammen mit ihrer persönlichen Referentin Carmen Heyner. Eigentlich war nur eine kurze Stippvisite geplant, doch die LVR-Chefin zeigte sich von unserem Museum sehr angetan. Besonders der nostalgische Websaal hatte ihr Interesse geweckt, wo Webmeister Manfred Weisters den alten Webstühlen ein gekonntes „Schipp-Schapp“ entlockte.

Für Lubek ist unsere Einrichtung dann auch ein „Juwel in Krefeld“, wie Sie mit einem „großen Dankeschön für die exklusive Führung“ in unser Gästebuch eintrug. Darüber freute sich natürlich auch unser Museumschef Hansgeorg Hauser, der vor wenigen Wochen vom LVR den begehrten „Rheinlandtaler“ verliehen bekam.

Der LVR erfüllt rheinlandweit als Kommunalverband mit rund 20.000 Beschäftigten, Aufgaben in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und der Kultur. Er ist der größte Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen in Deutschland und betreibt 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, das Landesjugendamt sowie den Verbund Heilpädagogischer Hilfen. Mehr Infos über den LVR gibt es hier https://www.lvr.de

Unser Museumschef Hansgeorg Hauser wurde in einer eindrucksvoll-festlichen Veranstaltung „als Mäzen der Krefelder Kultur“ mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet. „Hansgeorg Hauser ist ein Macher mit Moderator-Qualitäten“, titelt die Westdeutsche Zeitung (WZ) und schreibt: „Hauser ist ein Teamplayer, der Netzwerke schmieden kann; früher im Beruf und bis heute für die Kunst. Zudem mag der Leiter vom Haus der Seidenkultur Privatinitiativen, die Wertvolles erhalten. Deshalb wünschte er sich für seine Ehrung, das Uerdinger Klärwerk als Austragungsort.“

Und dorthin kam mit LVR-Direktorin Ulrike Lubek und der stellvertretenden Vorsitzenden Karin Schmitt-Promny (Foto) die Spitze des Landschaftsverbandes Rheinland höchst Selbst. Rund 130 Gäste feierten mit Hauser das festliche Ereignis, das Stephan Langenberg mit seinem Bandoneon musikalisch umrahmte. „Einem Krefelder Instrument, das weltweit – nicht zuletzt durch den Tango in Argentinien – bekannt wurde,“ wie der Krefelder Oberbürgermeister Frank Meyer in seinen Grußworten feststellte.

Für den lukullischen Part sorgten die Absolventen und Absolventinnen des Fachbereichs Ernährung des Berufskolleg Vera Beckers. In dieser rundum gelungenen Veranstaltung meinte Hauser (83) auch dann: „Ich freue mich sehr über die Auszeichnung, die ich stellvertretend für alle entgegennehme!“ Wer in diese hochkarätige Veranstaltung im wahrsten Sinne des Wortes reinhören möchte, in unserem Podcast – hier unter der Rubrik Aktuelles/Podcast – ist das möglich.

Mehr Fotos über dieses festliche Event gibt es unter folgender Internetadresse https://eventfotos.lvr.de/rheinlandtaler_Hauser

 

Aus der Chefetage des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) – er vergibt die Auszeichnung – kam Karin Schmitt-Promny ins Krefelder Klärwerk, wo Hansgeorg Hauser den Rheinlandtaler verliehen bekam.  HdS-Foto: Christian van Doorn

Wie angekündigt ist sie jetzt da: Die überarbeitete Aufzeichnung der Live-Übertragung unserer Vernissage „Schillernde Perlen am seidenen Faden“. Zu den schönen Bildern liefern wir jetzt auch einen guten Ton. Ein Klick auf den Button und schon sind Sie im lebendigen Ausstellungs-Geschehen mit dabei. Viel Spaß und gute Unterhaltung wünscht das Team vom Haus der Seidenkultur.

Bereits 2020 bekamen wir vom Haus der Seidenkultur den Heimatpreis der Stadt Krefeld zugesprochen. Jetzt fand die festliche Preisverleihung im historischen Ratssaal des einstigen Stadtschlosses statt. Oberbürgermister Frank Meyer sprach von „der Stunde null der städtischen Ehrungen“, die corona-bedingt lange Zeit nicht stattfinden konnten. So wurden dann insgesamt sechs Initiativen mit dem begehrten Preis – der vom Land NRW ins Leben gerufen wurde - ausgezeichnet. Darunter auch die Preisträger des Jahres 2021. In seiner Laudatio sprach der OB mit Blick auf unser Museum davon, dass es kaum einen anderen Ort gebe, an dem sich die „Vergangenheit und Zukunft der Textilstadt so mit allen Sinnen nachempfinden lässt, wie in dem kleinen aber ausgesprochen feinen Museum an der Luisenstraße.“

Unser Museumschef Hansgeorg Hauser (rechts neben dem OB) stellte in einer launigen Rede die Einrichtung vor, die aus der früheren Paramentenweberei Hubert Gotzes hervorging. Hauser griff aus der Rede des OB den Passus „unser Haus der Seidenkultur“ auf. Im Gebrauch des Pronomens „unser“ zeige sich am deutlichsten der Bezug zur Heimat.

Ausführlich berichtete die Tagespresse über die Verleihung des Heimatpreises. Hier ein Link zum Beitrag der WZ "Sechs Auszeichnungen für heimatliches Engagement"

Ausschnitte aus dieser Veranstaltung werden in der ersten Aprilwoche in unserem neu eingerichteten Podcast unter folgender Internetadresse zu hören sein https://seidenkultur.de/aktuelles/podcast