Das Haus der Seidenkultur (HdS) trauert um seinen Handwebmeister Günter Oehms, der Freitag, 21. Juni 2024, im Alter von 89 Jahren verstarb. „Mit großer Bestürzung haben wir diese Nachricht zur Kenntnis genommen“, sagt Museumschef Hansgeorg Hauser. Und: „Oehms war über zwei Jahrzehnte einer der Pioniere und Aushängeschilder unseres Museums.“ Mit seinem Fachwissen und ehrenamtlichen Engagement habe er maßgeblich mit dazu beigetragen, dass die einstige Paramentenweberei Hubert Gotzes eine museale Zukunft gefunden hat. Von daher werde „sein Name in der Biographie des Museums fest eingemeißelt sein, wo er sozusagen die Fundamente mit gegossen hat.“

„Ich habe meinen Beruf zu meinem Hobby gemacht“, meinte Günter Oehms in einem seiner letzten Interviews, dass er anlässlich der Verleihung des Diamantenen Meisterbriefes im Dezember 2022 gab. Die Verleihung des raren Dokuments nahm mit Dr. Axel Fuhrmann der Hauptgeschäftsführer der Düsseldorfer Kammer höchst selbst vor, der Oehms „für ein 60 Jahre aktives, erfolgreiches Berufsleben als Meister im selten gewordenen Weberhandwerk“ auszeichnete.

Am 22. Mai 1935 in Trier geboren, war es für den Ältesten (von drei Kindern) üblich erst einmal eine Lehre als Kaufmann anzutreten, die er dann auch 1949 in Manderscheid (Eifel) begann und drei Jahre später mit Bravour bestand.

Handwebmeister Günter Oehms in seinem Element.        HdS-Fotos: Brenner

 

Auf einem Bürostuhl
werde ich nicht alt!

Doch schon recht schnell spürte der junge Oehms, dass er auf einem Bürostuhl nicht alt werden wolle. Vielmehr faszinierte ihn das Handwerk und hier ganz besonders die Zunft der Weber. Schon als Kind war er auf einem nahen Bauernhof mit einem Webstuhl in Berührung gekommen. 1953 setzte er dann seinen Berufswunsch in die Tat um und trat in Alf an der Mosel auf der Burg Arras eine Handweberlehre an.

Mit dem Gesellenbrief in der Hand kam er dann 1956 in die Samt- und Seidenstadt, wo er zunächst in der Krawattenfirma und Handweberei „Sugora“ eine Anstellung als junger Geselle fand. Mit Talent und Fleiß arbeitete er sich im Unternehmen bereits als Handwerksmeister empor, noch ehe er diesen Titel 1962 offiziell verliehen bekam. Zuvor hatte er in Krefeld die Meisterschule besucht und vor der Handwerkskammer Düsseldorf die Meister-Prüfung abgelegt.

Weitere Stationen seiner beruflichen Laufbahn waren unter anderem die Firmen „Kleinod“ und „Meister-Krawatten“, wo er als Zuschneider und Teamleiter tätig war. Als Handwerksmeister war er auch an der Werkkunstschule in Krefeld sehr gefragt, wo er parallel zu seiner beruflichen Tätigkeit in den Jahren 1965 bis 1971 als Dozent im Handweben unterrichtete.

„1994 bin ich dann in Rente gegangen worden,“ erzählte Günter Oehms, dass auch er vom Einbruch der Textilindustrie nicht verschont blieb. Doch auch künftig sollte der Webstuhl – Einer stand immer bei ihm zu Haus - einen maßgeblichen Teil seines Lebens ausmachen. Nicht ganz unschuldig an dieser Entwicklung war der Dipl. Textingenieur Walter Tillmann, den Oehms zum 100jährigen Girmesjubiläum in der Oedter Albert Mooren Halle kennenlernte. Die Devise nach einem ersten Treffen wurde recht schnell herausgegeben: „Wir müssen unbedingt mal was zusammen machen!“

Aus diesem Vorsatz resultierte 1983 die Gründung des kleinen Textilmuseums „Die Scheune“ in Hinsbeck. Dort kam es schließlich zu einem (Erst-)Kontakt mit Mitgliedern vom Krefelder „Haus der Seidenkultur“, wo Günter Oehms seit der Jahrtausendwende die alten Jacquardwebstühle wieder „klappern“ lässt.

Eine seiner letzten Auszeichnungen: Günter Oehms erhält den Diamantenen Meisterbrief, den Dr. Axel Fuhrmann, Hauptgeschäftsführer der Düsseldorfer Handelskammer, im Dezember 2022 dem Handwebmeister verlieh.

 

Die Oehms-Biographie

Aber auch anderen Orts war Rat und Tat des Handwebmeisters sehr gefragt. Nur ungern - weil er „nicht stronzen“ will – listetete Günter Oehms an dieser Stelle einige Stationen seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten auf und nannte Einrichtungen und Orte an denen er altes Weberhandwerk in Szene setzte.

  • Flachsmuseum Wegberg in Beeck

  • Weberhaus St. Hubert (hier richtete er Webstühle ein)

  • Museum Horst (NL)

  • Heimatmuseum Hansenhof in Velden (NL)

  • Schlesierhaus Heisterbacher Rott in Bad Godesberg

  • Flachsmarkt in Krefeld-Linn

  • Gut Heimendahl in Kempen (u.a. Teilnahme am „Tag des Hofes“)

  • Kloster Himmerrod (Teilnahme am „Klostermarkt“, einem der ältesten Handwerkermärkte in der Eifel)

  • Heimatverein Viersen

  • Manderscheider Kirmes

  • Alexius-Krankenhaus Neuss (wo er fast 1 Jahr eine Therapiegruppe leitete).

  • Teilnahme an unterschiedlichen Dorffesten in der Eifel, wie die Obergöttlinger 1.200 Jahrfeier oder das Fest in Pantenburg.

Neben den vielen textilen Museen und heimatkundlichen Einrichtungen ist auch die VHS als einer der Einsatzorte des Handwebers Günter Oehms zu nennen. Nicht zuletzt versuchte er auch dort, Ausschau nach Nachwuchs für den auszusterben drohenden Handwerksberuf zu finden.

Ach ja: Zwischendurch blieb auch ein wenig Zeit für (rein) Privates: So heiratete Günter Oehms 1960 Susanne Leßmann; aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor. Dass das Familienoberhaupt auch immer mit dem Webstuhl „verheiratet“ war, dafür brachte die Familie großes Verständnis auf. Jetzt wird Günter Oehms seinen alten Webstühlen kein Schipp-Schapp mehr entlocken können, weil sein bewegtes und erfülltes Leben ein Ende fand.

 

Das HdS feierte zehn Jahre
nach erfolgreicher Sanierung

Wenn Meister Ponzelar von seinem Denkmal höchst selbst hinabsteigt, dann muss in Krefeld wieder etwas ganz Besonderes passiert sein. Und so war es in diesen Tagen dann auch, wo das Haus der Seidenkultur (HdS) in der Friedenskirche ein eindrucksvolles Doppeljubiläum feierte. Und der Schirmherr der Einrichtung, OB Frank Meyer, kam dazu nicht mit leeren Händen: So wurde Museumschef Hansgeorg Hauser mit der „Stadt-Ehrenplakette“ und neun Textiler*innen für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. In seiner Laudatio bezeichnete Meyer das HdS als „Glücksfall und eine kulturelle Bereicherung für unsere Stadt!“

 

Sie wurden für ihr Ehrenamt im Haus der Seidenkultur geehrt: Dieter Blatt (vl), Ina Matoni, Günter Göbels, Dr. Ilka Wonschik, Wilma Ingendae, Adelgunde Bossmann, Manfred Weisters und Christian Beckers. Ferner ging die Auszeichnung an Günter Oehms und Stefan Hell.             HdS-Foto: Brenner

 

Rund 150 geladene Gäste erlebten eine kontrastreiche Festtagsrevue, die Meister Ponzelar – alias Dieter Brenner – moderierte. „Der Museumssprecher verstand es geschickt, die einzelnen Programmpunkte miteinander zu verknüpfen“, schrieb die Presse, die in großen Artikeln die Festivität würdigte. Gefeiert wurden zehn Jahre Museumszeit nach erfolgreicher Sanierung und das 25jährige Bestehen des Fördervereins.

 

Im Mittelpunkt standen zahlreihe Ehrungen. Das Hansgeorg Hauser mit der Stadtehrenplakette ausgezeichnet wurde, hatte erst tags zuvor der Krefelder Stadtrat einstimmig entschieden. „Eine Beschlusslage, die wir uns öfter im Stadtparlament wünschen“, wie OB Frank Meyer feststellte. Bereits 2012 hatte Hauser das Stadtsiegel erhalten, 2022 den Rheinlandtaler des Landschaftsverbands Rheinland.

 

Die Stadtehrenplakette erhielt er nun für seine „Verdienste um das Ansehen der Stadt Krefeld und das Wohl der Bürger“. Hauser habe diese Verdienste vor allem in Bezug auf die Krefelder Kultur erworben, und zwar „meist nicht in prestigeträchtigen Großprojekten, sondern vielfach in Nischen, an abgelegenen, manchmal abseitigen Orten, an denen kreative Experimente und kulturelle Blüten gedeihen konnten“, betonte Oberbürgermeister Frank Meyer und nannte Hausers Engagement für das Theater am Marienplatz, den Zoo, die Gemeinde St. Stephan und den Verein Kunst in Krefeld.

Oberbürgermeister Frank Meyer zeichnet Hansgeorg Hauser mit der Stadtehrenplakette aus.                           Foto: Stadt Krefeld

OB: Ihr Lebenswerk
ist die Seidenkultur!

„All diese Initiativen haben Sie großzügig und in teils schwierigen Lagen unterstützt. Doch der Kern Ihrer kulturellen Arbeit – Ihr Lebenswerk – ist das Haus der Seidenkultur“, sagte Meyer. „Sie, lieber Herr Hauser, waren von Anfang an das Herz und die Seele dieses Museums – und gleichzeitig der strategische Kopf“, führte der OB weiter aus. „Neben Offenheit, Neugier und Experimentierfreude haben Sie auch die Erfahrung und das Geschick eines über Jahrzehnte erfolgreichen Unternehmers in Ihr kulturelles Engagement eingebracht. Als unermüdlicher Antreiber haben Sie maßgeblich dazu beigetragen, dass wir heute dieses Jubiläum feiern können“, hieß es in der Laudatio.

In der WZ beleuchtet Kulturredakteur Christian Oscar Gazsi Laki die Ehrung der Ehrenamtler: „Für die zahlreichen ehrenamtlich tätigen Menschen, die das Haus unterstützen, erhielten neun aktive Weber und Patroneure eine Urkunde der Stadt Krefeld. Viele dieser Handwerkerinnen und Handwerker hätten ihr 80. Lebensjahr überschritten, erklärte der OB. ,Sie haben die goldenen Zeiten der Krefelder Textilindustrie zum Teil noch selbst miterlebt. Und sie mussten auch den schmerzlichen Niedergang ihrer Betriebe verkraften, sie waren Zeuginnen und Zeugen, wie eine Ära zu Ende ging‘, sagte er. Doch ihre Liebe und Begeisterung für ihr Handwerk hätten sie nie verloren“.

Wonschik: HdS weiter
etablieren und ausdehnen

Dr. Ilka Wonschik, die bereits seit einem Jahr der Chefetage des Museums angehört, blickte in die Zukunft der Einrichtung. Gemeinsam mit den Ehrenamtlern wolle sie daran arbeiten, „dass sich das HdS auch in Zukunft als wichtige kulturelle Institution in Krefeld etabliert und seine Ausstrahlung über die Grenzen der Stadt hinaus ausdehnt.“ Wonschik weiter: „Wir wollen verstärkt webinteressierten Besuchern die Möglichkeit bieten, in Kursen und Workshops unter fachkundiger Anleitung tiefer in die Kunst des Hand- und Jacquardwebens einzutauchen. Neben diesen zeitlich begrenzten Veranstaltungen planen wir auch Kooperationen mit Textilkünstlern und Studenten von Kunsthochschulen und Textilfachschulen.“

Als Festredner konnte das HdS den Fernsehautor Helge Drafz gewinnen, der die „Zeitenwende im HdS“ in einem Film festhielt, der in der WDR-Lokalzeit noch am Abend der Festveranstaltung lief. Das musikalische Rahmenprogramm bestritt die neue Kirchenmusikerin der Friedenskirche, Sun Young Hwang, zusammen mit der Krefelder Gospelgruppe Vay-Rocana, die mit dem musikalischen Schlusspunkt „Oh happy day“ zugleich die Überschrift für eine perfekte Festinszenierung lieferten.

 

Nicht nur der Fußball bestimmt in diesen Tagen das Fernseh-Geschehen. Auch wir vom Haus der Seidenkultur haben wieder genügend „Tore“ und „Schiffchen“ geschossen, die in einem Fernsehbeitrag gewürdigt wurden, der in der WDR-Lokalzeit lief. Autor Helge Drafz hat einmal mehr mit einem Kamerateam den Weg zu uns ins Museum gefunden, wo er die „Zeitenwende am Webstuhl“ dokumentierte.

Im Beitrag mit dabei ist Obermeister Christian Beckers (88), der sein Wissen an die jüngere Generation – wie an Ina Matoni (rechts) – weitergibt. Unsere Weberin wird hier von Helge Drafz interviewt, während Sabrina Gräbe diese Einstellung mit der WDR-Kamera festhält. Interviewt wurden ferner Museumschef Hansgeorg Hauser, Carina Raimann und Dr. Ilka Wonschik, die seit nunmehr einem Jahr dem Führungsteam unseres Museums angehört.

Wer den Film am Freitag nicht live sehen konnte, in der WDR-Mediathek ist er auch jetzt noch abrufbar. Wir haben den Beitrag in unserem Forum bei You Tube eingestellt. Einfach den folgenden Link anklicken und es heißt Film ab: WDR Lokalzeit vom 21.6.2024 (Ausschnitt)

 

 

Das persische Märchen „Der Narr und das Glück“ stand am Anfang der „Samt- und Seidenrunde“, die in der letzten Ausgabe gleich mit zwei Schwerpunkten aufwarten konnte. Zum einen wurde die „Flurausstellung“ mit Fotos von Martin Grünwald eröffnet, zum anderen trug Angelika Krohne Märchen aus aller Welt vor.

Künftig sollen wieder regelmäßig Märchenabende im Haus der Seidenkultur (HdS) stattfinden. Dr. Ilka Wonschik hat für dieses Projekt - aus der Chefetage unseres Museums kommend – die Regie übernommen. „Unsere Märchen spielen sich entlang der legendären Seidenstraße ab“, sagt Wonschik, die mit Blick auf diese Abende auch „optische und lukullische Genüsse“ verspricht.

Die Optik in unserem Lieferantenflur wird derzeit von den tollen Fotos bestimmt, die der Berufsfotograf Martin Grünwald im nostalgischen Websaal „geschossen“ hat. Jetzt heißt es hier: Aufpassen, dass man den Faden nicht verliert!

Angelika Krohne und Martin Grünwald im „Lieferanteneingang“ vom Haus der Seidenkultur.       HdS-Foto: Brenner

         

Eine erfolgreiche Bilanz zieht unser Museums-Team, das über Pfingsten an drei Tagen auf dem Flachsmarkt in Linn – dem größten Handwerkermarkt Deutschlands – präsent war. „Wir hatten wirklich Besucher aus vielen Ländern der Welt“, bilanziert Dieter Blatt, der zusammen mit Anke Raimann maßgeblich für die Organisation verantwortlich zeichnete.

       

Die weiteste Anreise hatte sicherlich eine Familie aus Argentinien, die an einem unserer Stände erfuhr, dass das „musikalische Nationalheiligtum“ der Argentinier – das Bandoneon – einst in Krefeld vom Musiklehrer Heinrich Band – erfunden wurde.

       

Staunende Gesichter verfolgten im Burghof wie der Seidenfaden vom Kokon abgerollt, sprich: gehaspelt wird.       HdS-Foto: Dieter Brenner

Sehr begehrt waren unsere Seidenkrawatten und –Schals, die aus der wertvollen Haspelseide in der nostalgischen Spinnstube angeboten wurden, wo das „Schipp-Schapp“ eines (Schaft-)Webstuhls für die passend-akustische Hintergrundkulisse sorgte. Gewebt wurden handelsübliche Geschirrtücher aus einer Mischung aus Baumwolle und Leinen. Diese einzigartige Kollektion wird dann später in unserem Museum an der Luisenstraße käuflich zu erwerben sein.

Stets umlagert war der Haspelstand im Burghof, wo wir den staunenden Besuchern die Wegstrecke von der Seidenraupe bis zum Seidenfaden anschaulich erklärten. Zu sehen war, wie der Seidenfaden vom Kokon abgerollt – sprich: gehaspelt – wurde. Einmal mehr haben wir vom Haus der Seidenkultur durch unsere „Pfingst-Tournee“ viele Besucher auf unser kleines Museum mit der großen Angebotspalette aufmerksam gemacht.

Ina Matoni (unten links) und Ilka Wonschik entlockten in der nostalgischen Webstube der Burg einem alten Schaftwebstuhl ein gekonntes „Schipp-Schapp“.       HdS-Fotos: Willi Wolters

       

Workshop zur technischen Analyse und praktischen Umsetzung der Schusskompositgewebe Taqueté und Samit

Erfühlen, erfahren, erfassen und erlernen sind zentrale Aspekte, wenn man Textilien und ihre Konstruktion begreifen möchte, gerade wenn es sich um antike bzw. historische, archäologische Funde handelt. Im Projekt „Antiker Seidenglanz – neu erschaffen“ haben Experten aus dem Deutschen Textilmuseum Krefeld und dem Haus der Seidenkultur Krefeld gemeinsam einen besonderen Workshop entwickelt, in dem diese komplexen Bindungsarten nicht nur theoretisch vermittelt, sondern auch ganz praktisch selbst erschaffen werden. 2022 wurde der Kurs erstmalig durchgeführt, 2023 fortgeführt und nach der durchweg positiven Resonanz findet er jetzt im August 2024 eine Wiederholung.

„Lernen Sie unter fachkundiger Anleitung die Welt von zwei komplexen Gewebearten, Taqueté und Samit, kennen,“ lädt Textilarchäologin Barbara Thomas zur Kursteilnahme ein. Und: „Diese beiden besonderen Bindungsarten ermöglichen vielfarbige gemusterte Gewebe mit einem mechanisch wiederholten Muster. Faszinierende archäologische Textilien aus dem ersten Jahrtausend nach Christus zeigen die variantenreiche Anwendung dieser Techniken in Wolle und Seide.“

Folgende Kursinhalte erwarten Sie:

  • Analyse von Schusskompositbindungen durch visuelle Dekomposition,

  • Bestimmen der Struktur von Leinwand-Schusskompositbindung (Taqueté) und Köper-Schusskompositbindung (Samit),

  • Sichere Anwendung des international gängigen Vokabulars der CIETA für diese Bindungsarten,

  • Vertiefen des Wissens anhand originaler Objekte in der Sammlung des Deutschen Textilmuseum Krefeld aus Wolle und Seide (4.–8. Jh. n. Chr.),

  • Praktische Anwendung im Haus der Seidenkultur Krefeld:
    Sie weben Musterstücke verschiedener Schusskompositbindungen an einfachen Handwebstühlen selbst nach. Dabei verwenden Sie Baumwoll- und Wollgarne, aber auch feines Seidengarn. Neben modernen Mustern werden antike Vorbilder nachgewebt. Ihre handgewebten Werkstücke nehmen Sie als Anschauungsobjekte mit nach Hause.

  • Spurensuche an den Originalen und selbst gewebten Beispielen: Webfehler und Unregelmäßigkeiten erkennen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen.

Termin:
26.–30. August 2024

Unterrichtssprachen:
Deutsch und Englisch

Kurszeiten:
Mo–Do 9–17 Uhr, Fr 9–15 Uhr

Kosten:
675,- € pro Teilnehmer (maximal 6 Teilnehmer pro Kurs)

Im Preis enthalten sind 31 Kursstunden, eine Kaffee-/Teepause am Nachmittag, Verbrauchsmaterial für mehrere kleine Werkstücke sowie ein umfangreiches Handout. Ebenfalls enthalten ist ein optionales Vorprogramm mit einer Führung im Haus der Seidenkultur am Vortag des Kursbeginns (Sonntag, 25.08.2024) und ein Rundgang im Deutschen Textilmuseum während des Kurses.

Kursort:
Haus der Seidenkultur Krefeld, Luisenstraße 15, D-47799 Krefeld
Exkursionen zum Deutschen Textilmuseum Krefeld, Andreasmarkt 8, D-47809 Krefeld

Kursleitung: Textilarchäologin Barbara Thomas M.A.

Voraussetzungen: Die Grundbindungsarten (Leinwand & Köperbindung) sollten geläufig sein. Erfahrung im Weben an Handwebstühlen ist wünschenswert, aber nicht erforderlich.

Anmeldung, Beratung und Informationen erhalten Sie, wenn Sie eine E-Mail schreiben an: Dit e-mailadres wordt beveiligd tegen spambots. JavaScript dient ingeschakeld te zijn om het te bekijken.

Bei dem Workshop handelt es sich um ein Kooperationsprojekt des Hauses der Seidenkultur Krefeld und des Deutschen Textilmuseum Krefeld. Ausgerichtet wird der Workshop vom Haus der Seidenkultur.

       

„A-Gang“ nennt sich die jährliche Atelier-Ausstellung an der mehrere Künstler an unterschiedlichen Schauplätzen ihre Exponate zeigen. Einer der Austragungsorte ist das Haus der Seidenkultur (HdS), wo Fotografien von Siegfried Lambert und Axel Möller ausgestellt werden. Und zwar an den kommenden Sonntagen 14. und 21. April jeweils in der Zeit von 11 bis 18 Uhr.

„Augenblicke“ hat Axel Möller den Querschnitt seiner Werke betitelt. Sein Spezialgebiet ist die Schwarz-Weiß Fotografie. Zurzeit hat er die Street-Fotografie für sich entdeckt. Seine Bilder sind oft minimalistisch und vom Aufbau her sehr ruhig gehalten. Seine Motivation ist es, Augenblicke einzufangen, die es so nicht wiedergeben wird.

 

Siegfried Lambert möchte mit seinen Fotografien „Den anderen Blick“ sichtbar machen und den Betrachtern seiner Werke zu neuen Blickwinkeln inspirieren. Seine Intuition ist es, Interessantes an gewöhnlichen oder auch ungewöhnlichen Orten zu finden und dieses dem Betrachter näher zu bringen. Eine weitere Aktivität neben der Fotografie ist die Gestaltung von Objekten aus Holz und Glas. So setzt er seit neuestem ungewöhnliche Ideen in das „Stelen- Projekt“ um. Zur Ausstellung zeigt er einen kleinen Querschnitt seiner Arbeiten.

 

Beide Fotografen waren Mitglied der Fotogruppe „Ansichtssache-N“ und sind Mitbegründer des Künstlernetzwerkes „KUNST Räume KERKEN“. Sie leben in Kerken und sind dort auch schöpferisch tätig. Der Zugang zum A-Gang ist kostenfrei. Am 21. April findet – wie jeweils am 3. Sonntag im Monat – um 14 Uhr eine öffentliche Führung (zu den üblichen Tarifen) statt. Wir freuen uns auf Euren Besuch.

 

Die Webexperten aus dem Haus der Seidenkultur führten die Wuppertaler Kafka-Delegation durch das Krefelder Seidenmuseum. Unser Foto zeigt aus dem HdS (von links nach rechts) Manfred Weisters, Christian Beckers, Ina Matoni und (rechts) Dieter Blatt.
HdS-Fotos: Dieter Brenner

 

Die Webexperten der Wuppertaler „Bandweberei Kafka“ besuchten jetzt das Haus der Seidenkultur (HdS) in Krefeld. Beide Museen bewahren das kostbare Erbe des Franzosen Joseph-Marie-Jacquard, der 1806 mit der Erfindung des ersten lochkartengesteuerten Webstuhls eine neue Ära in der Textilindustrie einläutete.

 

Sowohl in Wuppertal als auch in Krefeld werden in beiden Museen noch heute die alten Jacquard-Webstühle eingesetzt; bei Kafka sogar nach wie vor für eine industrielle Produktion. Vor diesem Hintergrund benötigt man in beiden Einrichtungen Fachkräfte, die in der Lage sind die alten Webstühle zu bedienen und gegebenenfalls instand zu setzen; Fachkräfte, von denen es europaweit jedoch immer weniger gibt.

 

Daher zeigte sich die Wuppertaler Delegation bei ihrem Besuch in Krefeld überrascht, wieviel erfahrene Experten auf dem Gebiet des Webens und Patronierens als Ehrenamtler aktuell in der einstigen Paramentenweberei Hubert Gotzes – dem jetzigen HdS – noch tätig sind. So fand dann jetzt ein „spannender Ideenaustausch auf höchst museal-fachlicher Ebene statt“, wie HdS-Sprecher Dieter Brenner das „besondere Treffen“ auf den Punkt brachte. Und es wird sicherlich nicht die letzte Begegnung dieser Art gewesen sein, von dem beide Einrichtungen partizipieren.

Dieser Schlüsselanhänger – er zeigt historische Gebäude der Seidenstadt – wurde für das Krefelder Stadtjubiläum bei Kafka in Wuppertal produziert.

 

Übrigens: Bei Kafka gab das das Haus der Seidenkultur zum 650jährigen Jubiläum der Samt- und Seidenstadt einen Schlüsselanhänger (es gibt nur Eintausend davon) in Auftrag, der stilgerecht auf einem alten Jacquardwebstuhl mit 16 Bändern produziert wurde.

Patroneur Günter Göbels führte die Wuppertaler Gäste durch ein Technisches Atelier, wo einst in Krefeld Musterzeichner, Patroneur und Kartenschläger für die Textilindustrie tätig waren.

 

„Spuren der Krefelder Hochschullandschaft in Kunst und Kultur“, legt Prof. Dr. Jürgen Schram während eines Vortrags frei, den er kommenden Mittwoch, 31. Januar um 19 Uhr im Haus der Seidenkultur (HdS) hält.

Die 1855 ins Leben gerufene „Crefelder Höhere Webeschule“ und die 1904 gegründete „Handwerker- und Kunstgewerbeschule“, beide Vor­gänger­einrichtungen der heutigen Hochschule Niederrhein, waren in ihrer Zeit herausragenden innovative Bildungseinrichtungen. „Sie haben vielfältige, noch heute bedeutsame Spuren hinterlassen“, sagt Schram, der die Geschichte beider Einrichtungen und ihre Folgen in der Kultur und Kunst Krefelds in seinem Vortrag erläutert.

Der Diplom-Chemiker, der an der Hochschule Niederrhein unterrichtet, referiert im Rahmen der „Samt- und Seidenrunde“ im Museum an der Luisenstraße 15. Hier zeigt er sich an der Seite von Dr. Ulrike Denter, Kuratorin und Farbexpertin im HdS. Der Eintritt zum Vortragsabend beträgt fünf Euro.

Willkommen in 2024! Das Museums-Team ist gut ins neue Jahr gerutscht. Die Zeit „zwischen den Tagen“ haben wir einmal mehr für eine gute Verschnauf- und Kreativphase genutzt. Heißt: Die Weichen für eine ereignisreiche Zeit im Haus der Seidenkultur sind gestellt.

Aktuell zeigen wir noch bis zum 25. Februar unsere Ausstellung „Wasser + Stoff“. Wer die gewebten Bilder von Sonja Weber noch nicht gesehen und dazu die spannende textile (Ab-)Wassergeschichte – von unserer Kuratorin Dr. Ulrike Denter zusammengestellt – zur Kenntnis genommen hat, für den wird es jetzt höchste Eisenbahn…

„Gärten wie Samt und Seide“, erwarten uns übrigens in der darauffolgenden Ausstellung. Dazu haben wir die Textilkünstlerinnen Angelika Krohne und Nadja Hornisch gewinnen können. Sprichwörtlich „geplättet“ werden wir in diesem Jahr von fauchenden Bügeleisen, die… Was die so alles können und warum wir das erste Museum in der Region sind, die diese seltenen Exponate ausstellen, auch dies erfahren Sie später.

Also, bleiben Sie auch im neuen Jahr dran; dran an den Aktivitäten vom Haus der Seidenkultur. Übrigens: So sah unsere Fassade an der Luisenstraße 15 im Jahr 1969 aus. „Kinder“, wie die Zeit vergeht…

„Ich bin überwältigt vom Hintergrundwissen und davon, dass die Textilgeschichte so vielfältig ist. Es ist wunderbar, dass dieses Wissen nicht verloren geht!“ schwelgt eine der Teilnehmerinnen nach dem Webkurs „Antiker Seidenglanz neu erschaffen“, der zum zweiten Mal vom Haus der Seidenkultur (HdS) in Kooperation mit dem Deutschen Textilmuseum ausgerichtet und von der Textilarchäologin Barbara Thomas geleitet wurde.

Stoffe, die bis zu 1600 Jahre alt sind, standen im Fokus des einwöchigen Projektes, wo es alte Webkünste zu entdecken galt. Während des Kurses wurden die antiken Textilien im Deutschen Textilmuseum mit dem Mikroskop analysiert, danach webten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an modernen Handwebstühlen Probestücke in den antiken Techniken nach. „Die Technik ist nicht ganz einfach“, erklärt Thomas die spezielle Webart der Schuss-Kompositgewebe, die durch ein raffiniertes System aus unterschiedlichen Sets von Kettfäden und verschiedenfarbigen Schüssen zwei und mehrfarbige Muster erzeugt. Und weiter: „Man nennt diese Gewebe auch Taqueté und Samit“.

Alte Textilmuster zu neuem Leben erweckt: Die Teilnehmerinnen des Webkurses „Antiker Seidenglanz neu erschaffen“. In der Bildmitte (mit grünem Schal) Kursleiterin Barbara Thomas, links daneben Dr. Annette Paetz, Leiterin des Deutschen Textilmuseums.
HdS-Foto: Privat

Doch nicht nur an Handweber und interessierte Laien richtete sich der Kurs, auch Spezialisten aus der Museumswelt und der Textilrestaurierung lockte das spezielle Angebot nach Krefeld. „Gerade die Verbindung aus dem Studium der originalen Stoffe und der praktischen Arbeit im Websaal ist etwas, was den Kurs ganz besonders macht. Es fördert ein tiefes Verstehen und setzt die antiken Gewebe in einen Kontext,“ resümiert eine Teilnehmerin aus Belgien. Und tatsächlich brachte der Kurs exzellente Expertise zum Thema antiker Textilien zusammen: „Das Fachwissen, dass das Deutsche Textilmuseum seit seiner Gründung aufgebaut hat, trifft auf die traditionsreiche Weberfahrung im Haus der Seidenkultur“, bringt Dr. Ilka Wonschik (Archäologin aus der Chefetage des HdS) die Zusammenarbeit beider Einrichtungen auf den Punkt.

So arbeiteten die Gäste an der Luisenstraße 15 im historischen Ambiente des nostalgischen Websaals der einstigen Paramentenweberei Hubert Gotzes. Zwischen den imposanten Jacquard-Webstühlen stand ein Webstuhl, der extra für den Kurs modifiziert wurde und auf dem Faden für Faden das Muster von Hand manipuliert und dann mechanisch wiederholt werden konnte.

„Der Kurs eröffnet ganz neue Räume – sowohl vor Ort als auch im fachlichen Sinn!“ stellt eine andere Teilnehmerin am Ende des Kurses begeistert fest. Denn gemeinsam mit den selbst gewebten Beispielen für die komplexe Webtechnik nahmen die Gäste ein detailliertes Wissen über archäologische Textilien und die Textil-Expertise Krefelds mit nach Hause. Stolz halten am letzten Tag alle ihre selbst entworfenen und hergestellten Gewebe in der Hand, die Faszination stand vielen ins Gesicht geschrieben. Daher sagt Barbara Thomas abschließend: „Die Teilnahme am Kurs ist absolut zu empfehlen. Es war eine Offenbarung, diese Technik der antiken Gewebe im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen!“

Der Kurs entstand aus dem gleichnamigen Projekt, das von Dr. Annette Paetz gen. Schieck vom Deutschen Textilmuseum initiiert und dank einer Förderung der Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld jetzt erneut realisiert werden konnte.

Die praktischen Arbeiten fanden im Haus der Seidenkultur statt, wo sich die Kursteilnehmerinnen vor einem der nostalgischen Webstühle zeigen.

Legt selbst Hand mit an: Dr. Ilka Wonschik, Archäologin aus der Chefetage des HdS.
HdS-Fotos (2): Brenner

Seidenmuseum, Klärwerk und SWK waren mit dabei

„Das war für uns ein gutes und ereignisreiches 2023“, heißt es in der Jahresbilanz aus dem Haus der Seidenkultur (HdS). „Unsere zahlreichen Aktivitäten wurden natürlich weitgehend vom 650jährigen Stadtjubiläum bestimmt“, sagt Museumssprecher Dieter Brenner, der allein an rund 50 Events erinnert, die das HdS zusammen mit dem Uerdinger Klärwerk im wahrsten Sinne des Wortes auf die Beine gestellt hat. Die Goethe-Erkenntnis „wer vieles bringt wird manchem etwas bringen“ hatte sich als Rezeptur für ein kontrastreiches Programmangebot bewährt und wurde von einer großen Publikumsschar mit Applaus honoriert.

Da war zunächst die große - von Dr. Ulrike Denter kuratierte - Leitausstellung, die Wasser und Stoff als elementare Verbindung aufwies. Dafür konnte die Münchener Textilkünstlerin Sonja Weber gewonnen werden, die sich mit ihren gewebten Bildern weit über unsere Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht hat.

Ein Teil ihrer Exponate wird noch bis zum 25. Februar im Seidenmuseum an der Luisenstraße 15 gezeigt. „Mit ihren in Regenbogen-Farben schillernden Jacquardgeweben – in denen flüchtige Bewegungselemente von Wasser und Wolken erschaffen werden – gelingt Sonja Weber ein faszinierender Spagat zwischen den Elementen Wasser und Stoff, die das Thema der Schau bestimmen“, schrieb eine begeisterte Kritikerin.

Meereswogen und Wolken sind beliebte Motive, die die Münchener Textilkünstlerin Sonja Weber in ihren Exponaten verwebt hat.

Mit ihrer Ankündigung zur 650jährigen Jahrfeier „ein bunt-kulturelles Festprogramm aus Musik, Kunst und Performance ganz nach dem Motto von uns Krefeldern für Krefeld, für unsere Gäste und Besucher“ zu präsentieren, hatten die beiden Regisseure, Hansgeorg Hauser (HdS) und Christoph Becker vom Klärwerk, nicht Zuviel versprochen. Und so fanden sich dann – wie in der Modenschau des Berufskolleg Vera Beckers – viele heimische Akteure auf jenen Brettern wieder, die die Jubiläumswelt bedeuteten.

Nicht zuletzt zahlreiche Kooperationspartner trugen zum Erfolg der Geburtstagsfeier bei. So wurde zusammen mit der SWK eine völlig neue Stadtführung aus der Taufe gehoben und sprichwörtlich auf Schiene gesetzt. Dazu stieg „Meister Ponzelar“ höchst selbst von seinem Denkmal ab und drehte die Kurbel im „Blauen Enzian“, der Straßenbahn aus Kaiser Wilhelms Zeiten. Gleich drei Sonderfahrten, an der nur glückliche – von „Fortuna“ ermittelte – Gewinner teilnehmen konnten, standen auf dem Jubiläumsfahrplan. Brenner, der einmal mehr als Stadtführer agierte, verband die Krefelder Textil- mit der Geschichte der „Elektrischen“, wie die Straßenbahn einst liebevoll im Volksmund genannt wurde.

 

Sie wurden von „Fortuna“ ermittelt: Die Teilnehmer der dritten Sonderfahrt mit dem „Blauen Enzian“, der mit „Meister Ponzelar“ an der Kurbel durch die Stadt fuhr.
Fotos: HdS

 

„Das Stadtjubiläum 650 Jahre Stadt Krefeld ist zwar vorbei, nicht aber die Erinnerung an eine große Festfolge, die (überwiegend) von Krefeldern für Krefelder gestemmt wurde“, sagt Brenner, der abschließend dezent auf eine Reihe von Produkten – wie den Vagedes-Schal – hinweist, die auch über das Jubiläum hinaus in der Seidenboutique des Museums als Andenken an 2023 zu erwerben sind.

Exquisite Seidenschals der Seidenkultur zum Fest

Die festlichen Aktivitäten zum Krefelder Stadtjubiläum klingen langsam alle aus. Erstaunlich was viele Krefelder für Krefeld im wahrsten Sinne des Wortes nicht alles auf die Beine stellten. Wir denken da in die großen Mode-Revuen, die von den Akteuren des Vera-Beckers-Berufs-Kolleg und von Schinke-Couture in Szene gesetzt wurden. Auch die gewebten Bilder der Münchener Textilkünstlerin Sonja Weber konnten sich (und noch) sehen lassen. Insgesamt waren es rund 50 Events, die allein vom Haus der Seidenkultur (HdS) und dem Uerdinger Klärwerk angeboten wurden. Doch was ist von alledem geblieben? Nur die Erinnerung an 650 Jahre Stadt Krefeld?

„Nein“, sagt Museumssprecher Dieter Brenner und rät: „Halten Sie das Jubiläum wach. Und zwar mit einzigartigen (Weihnachts-)Geschenken, die Sie sich selbst oder Ihren Lieben machen.“ Damit spricht Brenner in erster Linie die Jubiläumsschals an, die in der Seidenboutique des Museums derzeit angeboten werden.

Da wäre zunächst der Vagedes-Schal (Foto), der dem gleichnamigen Erbauer der vier Wälle gewidmet ist. Das gute und seltene Stück (ca. 70 x 220 cm) wurde in Krefeld aus Filanent-Seide und Cashmir-Wolle nach einem Entwurf der Architektin Claudia Schmidt angefertigt. Und zwar in einer limitierten Auflage von gerade mal 100 Stück. Sollte es die ZDF-Sendung „Bares für Rares“ noch in fünf Jahren geben, wird sich der Preis von 289,50 € sicherlich verdoppelt haben. Mehr Infos über diese textile Rarität gibt es hier weiter unten auf dieser Seite, wo unser Museumschef Hansgeorg Hauser sich im wahrsten Sinne des Wortes in Schale geworfen hat.

Ebenfalls ein seltenes Stück Stoff wurde in Erinnerung dem Künstler Georg Ettl gewidmet. In einem exquisiten Seidenschal wurde der Original-Entwurf „Krähen & Menschen“ von Tochter Renate Ettl webtechnikgerecht zu einem Rapport umgewandelt und farblich harmonisch dem Prêt-à-Porter-Milieu angepasst. Auch dieser Schal (Größe ca. 50 x 200 cm) wurde in einer limitierten Auflage von 100 Stück zum Preis von 89 Euro produziert.

Und auch für das kleine Portmonee behält das HdS ein nicht minder interessantes Jubiläumsangebot bereit. Und zwar einen Schlüsselanhänger für 9.90 Euro mit den Motiven der nostalgischen Skyline-Architektur der Seidenstadt. Die bekannten Symbole – darunter die Fassaden der Dionysiuskirche, des Kaiser-Wilhelm-Museums und des Rathauses – wurden um die Silhouette des Uerdinger Klärwerks erweitert. „Nicht zuletzt deshalb, weil wir mit dem Klärwerk gemeinsam viele Events zum Stadtjubiläum ausgerichtet haben“, erläutert der Museumssprecher.

Der Jubiläums-Schlüsselanhänger wurde in enger Kooperation mit dem Krefelder Stadtmarketing entwickelt. Für die technische Umsetzung hat das HdS das „Kafka-Museum“ in Wuppertal gewinnen können, dem eine Bandweberei angeschlossen ist. So wurde der Schlüsselanhänger (es gibt nur Eintausend davon) stilgerecht auf einem alten Jacquardwebstuhl mit 16 Bändern produziert.

Übrigens: Rund um die Uhr können Sie alle diese besonderen Weihnachtsgeschenke im Online-Shop des Museums ordern. Ein Klick auf folgenden Link und schon haben wir für Sie geöffnet: Vagedes-Schal im Online-Shop

Festtagsrede von Dr. Walter Hauser (LVR) zum 650jähr. Stadtjubiläum

Für die Auftaktveranstaltung der gemeinsamen Jubiläumsaktivitäten vom Klärwerk und HdS zum 650jährigen Krefelder Stadtjubiläum konnten die Organisatoren Dr. Walter Hauser, Leiter des LVR-Landesmuseums, für die Festtagsrede gewinnen. Am Ende seiner Ausführungen überreichte Hauser unserem Museumschef Hansgeorg Hauser und Christoph Becker vom Klärwerk die ERIH-Mitgliedsplakette. Damit ist es jetzt offiziell, dass es sich beim Haus der Seidenkultur (HdS) und dem Uerdinger Klärwerk um Industriedenkmäler handelt, die entlang der Route der Europäischen Industriedenkmäler liegen. Hier nun die festliche Ansprache des LVR-Mannes:

LVR-Repräsentant Dr. Walter Hauser (rechts) überreicht Hansgeorg Hauser (links) und Christoph Becker, die ERIH-Plakette. Damit liegen jetzt sowohl das Haus der Seidenkultur als auch das Uerdinger Klärwerk entlang der Route europäischer Industriedenkmäler.
HdS-(Film-)Foto: Dieter Brenner

„Gerne habe ich die Einladung angenommen, zur Ausstellungsvernissage im Jubiläumsjahr der Stadt Krefeld hier im Klärwerk sprechen zu dürfen. Zeigt die heutige Veranstaltung doch, wie sehr Industriekultur in Krefeld in den Köpfen und Herzen – endlich – angekommen ist, und dabei ist, zu einem lebendigen, unverzichtbaren Teil der Krefelder Kultur zu werden – vielleicht gar zu einem Stück Stadt-Identität?

Viel ist geschehen in Sachen Industriekultur in Krefeld in den letzten Jahren. Das verdankt sich weniger klugen Verwaltungen, Agenturen oder Gremien, sondern vor allem einigen hoch engagierten Menschen in Krefeld, die die Ausstrahlung und Aura von Orten wie diesem hier entdeckten, die sich davon begeistern ließen – die dann einfach machten, anpackten und andere damit ansteckten. Und die ihre Köpfe zusammenstecken und miteinander kooperieren, wie beispielhaft bei diesem heute zu eröffnenden Gemeinschaftsprojekt von Klärwerk und Haus der Seidenkultur, zwei Highlights der Industriekultur in Krefeld.

Als ich vor über 10 Jahren in diese Stadt kam, manche werden sich erinnern, da hing die Zukunft des Hauses der Seidenkultur eher noch am seidenen Faden – kaum einer, außer Hansgeorg Hauser natürlich, wollte darauf eine Wette eingehen. Ein anderes Juwel der Industriekultur, Mies van der Rohes Verseidag-Bauten, wartete noch darauf, richtig aus dem Dornröschenschlaf geweckt zu werden. Das Klärwerk in Uerdingen war höchstens ein Geheimtipp, wenn es überhaupt jemand kannte. Heute feiern wir hier ein wunderbares Stadtjubiläum und erfreuen uns an den Werken von Künstlerinnen und Künstlern, die hier anders zur Geltung kommen als etwa im White Cube eines Kunstmuseums. Nach dem pünktlichen Abschluss des ersten Teils der Sanierungsarbeiten vor wenigen Tagen ist das Klärwerk endlich ganz regulär als Veranstaltungsort nutzbar und wird das Kulturleben der Stadt sehr bereichern. Das Programm, das uns in den kommenden Wochen hier und im Haus der Seidenkultur erwartet – Ausstellungen, Konzerte und vieles mehr – ist fulminant.

Denkmale sind ja nicht um ihrer selbst willen da, auch nicht allein wegen ihrer Architektur oder besonderen Geschichte, sie müssen leben, in ihnen muss neues Leben stattfinden, durch neue Nutzungen; dann entfalten sie ihre Kraft, schaffen Räume, die uns an Vergangenes erinnern und aber dadurch uns auch zu Neuem inspirieren.

Viel ist geschehen in den letzten Jahren. Aber der Schatz der Krefelder Industriekultur ist groß und noch nicht gehoben. In NRW denkt man bei Industriekultur vielleicht zu sehr an das Ruhrgebiet, an den – zugegeben spektaktulären – „big stuff“ der Ruhrindustrie. Der verstellt uns manchmal den Blick auf andere Orte. Ich bin viel in Europa in Sachen Industriekultur unterwegs, begegne viel Aufbruchsstimmung. Hierzulande scheint mir, dass für viele, gerade im politischen Raum, Industriekultur eher als eine Sache von gestern gilt, ein Kind des Strukturwandels im Ruhrgebiet des ausgehenden 20. Jahrhunderts.

Das ist ein großes Missverständnis. Denn das was uns heute alle umtreibt, die große Transformation der fossilen Industriegesellschaft – wo, wenn nicht an den einstigen Schauplätzen dieser Industriegesellschaft, lässt sich besser verstehen und verhandeln, worum es dabei geht? Industriekultur beginnt mit dem Erinnern an das Vergangene – an die epochale Transformation des Industriezeitalters, die an Orten wie diesen stattfand, aber sie öffnet eben auch Räume für die Zukunft. Im historischen Klärwerk geht es um Wasser – zukunftsgerichteter könnte das Thema dieses Ortes nicht sein.

Industriekultur erfindet sich dabei immer wieder neu. Gerade Krefeld wird sehr unterschätzt in der Vielfalt des industriellen Erbes; Krefeld verdankt sich eben nicht wie viele der bekannten großen Industriezentren einer industriellen Monostruktur.

Zweifellos war die Samt- und Seidenindustrie das identitätsbildende Aushängeschild Krefelds, lange ihr bedeutendster Gewerbezweig – aber welche andere Textilstadt war zugleich so stark als Stahlstandort und als Chemiestandort, aufgrund ihrer Lage an der Schnittstelle von Ruhrgebiet und Niederrhein, auch an der Handelsachse des Rheins. Davon zeugen noch immer beeindruckende Bauten am Hafen, das Edelstahlwerk, die zugehörigen Siedlungen, die Verseidag-Bauten oder eben, beispielhaft für das die Stadt prägende Produktionsregime, das Haus der Seidenkultur. In Krefeld ist Bedeutendes erfunden und entwickelt worden, von Farbpigmenten über Walzen bis zu Super-Absorbern, und anders als vielerorts im Ruhrgebiet, gibt es hier auch noch reichlich lebendige Industrien, die Hightech-Textilfasern oder Hightech-ICE-Züge produzieren, und hochspezialisierten Maschinenbau, der natürlich auch in der textilen Vergangenheit seine Wurzeln hat.

Noch spannender finde ich aber, wie vielseitig das industriekulturelle Erbe der Stadt heute sich wieder mit Leben füllt. So entwickeln sich Orte für das Erinnern und das Bewahren handwerklicher Tradition; Orte, die der Stadt- und Kulturlandschaft ein Gesicht geben, Orte, die Raum für neues Gewerbe, für Wohnen, sozialen Zusammenhalt, für Tourismus und Bildung schaffen – und last not least für Kunst und Kultur. Wunderbar, wenn man so einen Ort wie den Websaal im Haus der Seidenkultur hat und daraus ein europaweit einzigartiges Museum (und, wie wir gleich sehen werden, eine ebenso eindrückliche Fotoausstellung) machen kann – vergleichbar damit auch das kleine Museum in der ehemaligen Weinbrennerei Dujardin, in der man beim Besuch meint, die Produktion müsse doch gerade erst vor kurzem geendet haben. Die Engländer nennen so etwas eine „time capsules“ – Zeitkapseln.

Oder eben die Samtweberei Mottau & Leendertz, mit ihrem innovativen, ungewöhnlichen Erhaltungs- und Nutzungskonzept, das diesen Ort zum Nukleus neuer sozialer Quartiersentwicklung macht; oder das Verseidag-Gelände, das neuen Geschäfts- und Gewerbeideen Raum bietet. Letzteres sind jedes auf seine Weise „Zukunftslabore“. Und schließlich das Klärwerk, das auf dem Weg ist, ein lebendiger Ort der Kultur, des Diskurses und der Bildung zu Fragen der Zeit zu werden. Der sich geradezu anbietet, über eines der großen drängenden Themen unserer Zeit zu sprechen, zu diskutieren, sich zu bilden: Wasser.

Kurzum – der Wahlspruch der Stadt: innovativ – kreativ – weltoffen, das passt schon ziemlich gut zu diesen industriekulturell geprägten Orten, und es passt ganz wunderbar auf die Arbeit der beiden Initiativen, die das Haus der Seidenkultur und das Klärwerk neu zum Leben erweckten.

Industriekultur also allüberall? Nun ja, so gut wie alles, was uns an Dingen heute so umgibt, ist ja letztlich ein Ergebnis industrieller Prozesse; die Art und Weise, wie wir arbeiten, selbst wie wir unsere Freizeit gestalten, sie ist zutiefst vom Industriezeitalter geprägt. Es steckt in unseren Köpfen, ist quasi allgegenwärtige kulturelle Prägung. Weil die industrielle Produktion heute oft in andere Länder abgewandert und unsichtbar geworden ist, ist uns das oft nicht mehr so richtig bewusst: die zeitweise populäre Rede vom sogenannten post-industriellen Zeitalter ist aber recht verlogen. Der globale Siegeszug industrieller Produktions- und Lebensweisen hat Kultur und Natur auf dem Planeten Erde mittlerweile freilich so tiefgreifend – und bedrohlich – geprägt und verändert, dass wir heute von einem neuen Erdzeitalter, dem Anthropozän sprechen. Industriekultur ist die Signatur dieses Zeitalters, und wenn wir diese Zeit, unsere Zeit, verstehen wollen, dann brauchen wir genau solche Orte wie diesen hier.

Ganz nebenbei ist es auch nachhaltig und Ressourcen schonend, diese Orte neu zu nutzen statt sie abzureißen.

Bürgerschaftliches Engagement

Das, was hier geleistet wurde - in erster Linie das Ergebnis eines bürgerschaftlichen Engagements -, ist bewundernswert, aber auch ein wenig typisch für Industriekultur. Und schon immer gewesen, seit ihren Anfängen in den 1970er Jahren – man denke an den Erhalt der ältesten Arbeitersiedlung des Ruhrgebiets, Eisenheim in Oberhausen, oder um die Kämpfe um die Zeche Zollern in Dortmund (das erste eingetragene Industriedenkmal in Deutschland), aber auch viele andere Juwelen, die die Kulturlandschaft in NRW heute wie selbstverständlich prägen – im Kern war Industriekultur immer und zunächst „Kultur von unten“. Wie für andere Sparten von Kunst und Kultur gilt freilich auch hier: ohne nachhaltige Unterstützung der öffentlichen Hand geht auf die Dauer nichts, Stadt und Land müssen hier ihrer Verantwortung gerecht werden.

Ich sagte vorhin, Krefeld wird unterschätzt. Nun, immerhin ist Krefeld jetzt endlich auch auf der europäischen Landkarte der Industriekultur sichtbar und mit diesen zwei wunderbaren Standorten vertreten. Sie sind beide Mitglied und ein Teil von ERIH geworden, der Europäischen Route der Industriekultur. Wenn Sie ERIH noch nicht kennen, dann schauen Sie später mal ins Netz, auf die ERIH-Webseite. Dort präsentiert sich eine der umfassendsten und aktivsten Europäischen Kulturrouten des Europarats, ein europäisches Kulturnetzwerk, das hunderte industriekulturelle Standorte in allen Ländern Europas miteinander verknüpft. Schon lange ist es mir ein Anliegen, Krefeld auf dieser Route zu verorten, und zum Schluss meines bescheidenen Beitrags heute habe ich noch die schöne Aufgabe, den beiden Standorten die druckfrisch eingetroffenen Standortplaketten zu überreichen.

Ich finde ja, dass es durchaus noch mehr Standorte in Krefeld gibt, die das Zeug dazu hätten, Standort von ERIH zu werden.

Ich will aber nicht länger von dem ablenken, was heute im Mittelpunkt stehen soll – die Kunst, die Kunstwerke, in gleich drei ganz verschiedenen Ausstellungen dreier Künstlerinnen und Künstler. Alle drei verbindet, dass sie alle sich in je eigener Weise von Prozessen und Dingen inspirieren ließen, die mit diesen Orten und mit industriellen Verfahren zu tun haben. Aber dass Industrie und Kunst zusammengehen, dass Industriekultur mit Kunst zu tun hat, die Inspiration der Kunst braucht, das sollte für eine Industriestadt, die einst so sehr vom Bauhaus inspiriert war, wie wir im Bauhaus-Jubiläumsjahr erst kürzlich gelernt haben, ja nichts Neues sein.

Vielen Dank!“

(Es galt das gesprochene Wort)

Neues Büchlein von Heinz Webers enthält tollen Stoff

„Wie die Seide nach Krefeld kam“, heißt das neunte Büchlein, das Heinz Webers jetzt im Verlag der „Seidenweberei-Bücherei“ herausgegeben hat. „Die kleinen Bücher von Heinz Webers sind schon Kult und ein Muss für alle, die über verschiedene Aspekte Krefelds und der hiesigen Mundart erfahren wollen“, schrieb dazu Christian Oscar Laki in der „Westdeutschen Zeitung“. Und: „Die Keimzelle des Büchleins ist ein kleines Wörterbuch der Krefelder Mundart. So kann man etwa erfahren, was Jetau (Webstuhl), Lakaasch (Webreste) oder Schlomm (Arbeitsschütze) heißt“.

 

Zitieren wir weiter aus der WZ: „Webers schildert in Kapiteln das Leben einer Weberfamilie um die Jahrhundertwende und schreibt auch über die äußere Erscheinung des Webers. Noch viel mehr Spannendes lässt sich im Buch entdecken, etwa über Heinrich Oelhausen oder weitere Literatur zur seidigen Vergangenheit Krefelds. Aber auch Grundsätzliches wird am Anfang des Buches geklärt über Textilverarbeitung, Stoffe und natürlich Seide.“

 

In der „Rheinischen Post“ würdigt Petra Diederichs das neue Büchlein, das in enger Kooperation mit dem Haus der Seidenkultur (HdS) entstanden ist. Unter der Überschrift „von Hennefott und Jraaduutkapp“ wirft die RP-Autorin die Frage auf, ob noch eine Abhandlung über die Krefelder Stadtgeschichte nötig ist. Antwort: „Durchaus!“ Und auch Heinz Webers meint: „Es ist alles schon über Krefeld geschrieben worden. Aber es steht überall verteilt. Ich wollte das zusammenfassen; und zwar ganz kurz.“

 

Und weiter heißt es in der RP: „Die größte Stärke des kleinen Geschichtsbändchens ist die persönliche Perspektive, aus der Webers erzählt. Er hat ungezählte Quellen vom klassischen Nachschlagewerk über digitale Plattformen bis zu einem Zeitungsartikel über die Krise der Krawatte ausgewertet. Er spannt den Bogen von Gelduba im Jahr 69 nach Christus bis in die Gegenwart.

 

Bei einem Mundartabend am Mittwoch, 8. November, 19 Uhr, im HdS, Luisenstraße 15, wird Webers mit dem Büchlein aufwarten und mit seinen Mundartfreunden Texte, Musik und Lieder präsentieren. „Wie die Seide nach Krefeld kam“ kostet neun Euro und ist erhältlich im Buchhandel und im Haus der Seidenkultur.