„Der Seidenweber“ hat der Journalist Torsten Weiler seinen „Historischen Roman vom Niederrhein“ genannt. Am Mittwoch, 20. November wird das Buch um 19 Uhr offiziell im Haus der Seidenkultur (HdS) ‒ im Rahmen einer Lesung ‒ vorgestellt und vom Autor signiert.
Im Museum an der Luisenstraße hat sich Weiler zuvor mit der Webtechnik vertraut gemacht. Schließlich spielt sein Werk im Krefeld vor 200 Jahren, einer Zeit, wo die Gesellschaft immer mehr auseinanderdriftete: Auf der einen Seite die fleißigen Seidenweber, die durch ihre Arbeit am heimischen Webstuhl den textilen Reichtum der Stadt erarbeiteten, jedoch - durch geringe Löhne bedingt – dabei immer mehr in die Armut abdrifteten; auf der anderen Seite die „Textilbarone“, die „hinter Seidenvorhängen in Himmelbetten schliefen“. Da stellt sich bei Gustav die Frage: „Ist dieser Reichtum Betrug?“
Gustav – der in einer Dachstube der elterlichen Bäckerei das Licht der Welt erblickt – ist der Protagonist des Buches. Gustav, der unbedingt Seidenweber werden möchte, erlebt die aufstrebende Seidenindustrie, die auch von Gewalt, Armut und Revolten nicht verschont blieb. In dieser Szenerie – so verrät der Klappentext – verliebt er sich in eine geheimnisvolle Frau. Dabei lässt ihn ein Rätsel aus seiner Vergangenheit nie los: Was steckt hinter der späten Heirat seiner Eltern?
Auf insgesamt 400 Seiten entführt Torsten Weiler in ein Krefeld um 1820, einer Zeit, als Steckendorf noch ein in sich geschlossenes Dorf vor den Toren der Stadt und der Rhein total zugefroren war. Bei seinen gründlichen Recherchen setzt der Autor spürbar sein journalistisches Handwerk ein. Liebe zum Detail auf allen Ebenen. Selbst, dass die Karnevals-Mutzen einst vom Krefelder Volksmund „Nonnenfürzchen“ genannt wurden, ist dem Schreiber nicht entgangen.
Auf die Idee für „Der Seidenweber“ sei er bei Recherchen zur eigenen Familiengeschichte gekommen sagt Weiler, der in seinem Roman daher auch die Geschichte seiner Vorfahren schreibt. Das Buch „Der Seidenweber“ ist als Paperback im Gmeiner-Verlag erschienen und kostet 16 Euro. Ab sofort ist es im Buchhandel und im Haus der Seidenkultur erhältlich.
Im nostalgischen Websaal vom Haus der Seidenkultur präsentiert Torsten Weiler seinen Roman „Der Seidenweber“. In der einstigen Paramentenweberei Hubert Gotzes (dem heutigen Museum) hat sich der Autor für sein Werk fachlich inspirieren lassen.
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