Von Chrismie Fehrmann

Klare, geometrische Formen, gradlinige und rechtwinklige Straßenzüge–der Vagedes-Plan der vier Wälle mit ihren Straßen mutet an, wie Kett- und Schussfaden, aus denen Stoffe gewebt werden. Die Architektin und Künstlerin Claudia Schmidt hatte die Idee, beides zu verbinden. Die Fachleute im Haus der Seidenkultur sorgten für die Umsetzung. Das Ergebnis ist ein wertvoller, wunderschöner Vagedes-Schal aus Seide und Kaschmir. Ein toller Beitrag zum 650. Geburtstag der Stadt.

„Die Entstehung des Schals dauerte einige Zeit, genau ein dreiviertel Jahr“, berichtet Hansgeorg Hauser, Chef im Haus der Seidenkultur, nicht ohne Stolz auf das gelungene, exklusive Werk. Die Pläne sind viel älter. „Wir haben die edelsten Fäden dazu genommen. Unsere Textilmustergestalter haben Schmidts Entwurf in ein Jacquardmuster übertragen.“

Gemeinsam mit Fachleuten einer Krefelder Weberei sei das lange, schmale und natürlich rechteckige Kleidungsstück – man denke an die Pläne des Architekten und Stadtplaners Adolph von Vagedes – gefertigt worden, berichtet er weiter. „Mit diesem exklusiven Schal werden die Träger, Frauen wie Männer, zu Botschaftern Krefelds.“

Schmidt habe auf komplexe Weise Identität geschaffen, indem sie Erinnerungen an die Geschichte Krefelds erwecke, an die Stadt, die einstmals die reichste Stadt Preußens gewesen sei, berichtet der Chef im Haus der Seidenkultur.

Der Schal ist wirklich groß und hat nicht nur in seinen Ausmaßen, sondern auch in der Qualität Format. „Er ist in einem typischen Krefelder Prozess entstanden, wie er zu Beginn des 20. Jahrhunderts ablief“, erklärt Hauser. „Es wurde gemustert, patroniert und gewebt.“

Der Schal ist 2,20 Meter lang und 70 Zentimeter breit und kann gut als wärmendes Kleidungsstück im Übergang der Jahreszeiten übergeworfen werden. Er ist in fünf verschiedenen Farbvarianten – einer kommt in allen Tönen daher – zu haben. Jede Variante ist auf 20 Stück limitiert und besitzt kurzeseidige Fransen. Hauser: „Es gibt also nur 100 Schals.“ Jeder hat seinen Preis, ist für 289,50 Euro zu haben.

Schmidt: „Wer den Schal ausbreitet, kann den Masterplan, die Zeichnung für die vier Wälle von 1819 erkennen.“ Sie hat sich auf die essenziellen Merkmale des Konzeptes von Vagedes konzentriert und den ursprünglichen Stadtgrundriss klar und in eine grafisch-schematische Darstellung übersetzt. Drei markante Punkte, der Friedrichsplatz, die St. Dionysiuskirche und der Neumarkt sind gut darauf zu erkennen.

Dieses Rechteck bildet den größten Teil des Musters. Auf einem weiteren Drittel ist ein Schriftzug eingewebt. Der „Plan von Crefeld entworfen durch A von Vagedes, königl. Regierungs- und Baurath Vermessen und gezeichnet von W. Goldammer“.

Die Buchstaben seien eine Herausforderung gewesen, erklärt die Künstlerin. „Sie sehen aus, wie in Stein gemeißelt, wie auf einer Zeichnung von vor 200 Jahren“, findet sie. „Ein Muster, einer Bordüre ähnlich, verleiht den Großbuchstaben ein besonderes Aussehen.“

Hansgeorg Hauser ist stolz auf das exklusive Werk, dessen Entstehung ein dreiviertel Jahr gedauert hat. Für die Produktion wurden die edelsten Fäden verwendet. Textilgestalter haben den Entwurf von Claudia Schmidt in ein Jacquardmuster übertragen.
Foto: Dirk Jochmann

Klärwerk und Haus der Seidenkultur präsentieren gemeinsames Festprogramm

Zum Stadtjubiläum entwickelt: Das gemeinsame Logo vom Haus der Seidenkultur und dem Uerdinger Klärwerk. Es zeigt, wie sich die Fäden der beiden historischen Einrichtungen miteinander verknüpfen.

Mit einer großen Auftaktveranstaltung zünden das historische Klärwerk in Uerdingen und das Haus der Seidenkultur (HdS) am 1. September den Countdown einer großen Festfolge zum 650jährigen Stadtjubiläum. Beide Einrichtungen präsentieren im September und Oktober rund 50 Events, „die zeigen, wer und was in Krefeld steckt“, wie Museumschef Hansgeorg Hauser und Christoph Becker vom Klärwerk „ein bunt-kulturelles Festprogramm aus Musik, Kunst und Performance ankündigen“. Alles ganz nach dem Motto: „Von uns Krefeldern für Krefeld, für unsere Gäste und Besucher!“

Bereits zum (Programm-)Start werden im Klärwerk Exponate der Textilkünstlerin Sonja Weber, des Objektkünstlers Georg Ettl und des Fotografen Manfred Grünwald gezeigt. Letzterer war mit seiner Kamera auf Motivsuche im nostalgischen Websaal der einstigen Paramentenweberei Hubert Gotzes, dem heutigen HdS, unterwegs. Alle drei Künstler verbindet sprichwörtlich ein „roter Faden“, der sich in völlig unterschiedlichen (Textil-)Arbeiten wiederfindet.

Die beiden „Denkmalverliebten“: Hansgeorg Hauser (links) und Christoph Becker.

So hat sich die Münchener Textilkünstlerin Sonja Weber mit gewebten Bildern einen Namen gemacht. Ihre Exponate werden im Rahmen der von Dr. Ulrike Denter kuratierten Ausstellung „Wasser + Stoff – eine elementare Verbindung“ zu sehen sein. Und zwar im Klärwerk bis zum 31. Oktober und in einer thematisch kompletten Ausstellung im Haus der Seidenkultur vom 10. September bis zum 25. Februar 2024. Mit ihren in Regenbogen-Farben schillernden Jacquardgeweben – in denen flüchtige Bewegungselemente von Wasser und Wolken erschaffen werden – gelingt Sonja Weber ein faszinierender Spagat zwischen den Elementen Wasser und Stoff, die das Thema der Leitausstellung bestimmen.

Ein weiterer Themenschwerpunkt ist im Klärwerk dem Bildhauer, Objekt- und Textilkünstler Georg Ettl gewidmet, der 2014 nach langer Krankheit in Viersen starb. Gezeigt werden seine Kunsteditionen aus Textil und Metall. Im Mittelpunkt stehen zwei großformatige, maschinell gewebte Arbeiten: der Wandteppich „Die Untugenden des Menschen“, der im Jahr 2002 noch zu Lebzeiten Ettls entstand, und der Wandbehang „Krähen und Menschen“ nach einem Entwurf Ettls. Dieser konnte jetzt in Zusammenarbeit mit dem HdS posthum realisiert werden. Die Silhouette der Krähe tauchte zum ersten Mal in 1997 auf, als Ettl mit der Gestaltung des Innenhofes des Kaiser-Wilhelm-Museums in Krefeld beauftragt wurde. Um den Raum zu öffnen, ersetzte der Künstler die Wände des Innenhofs durch einen einfachen, von Krähen überzogenen Zaun.

Vor den Werken von Sonja Weber stehend lösen sich die Bilder in eine gewebte Struktur auf, die in den Meereswogen und Wolken auszumachen sind.
Repros (3): HdS

Für die Auftaktveranstaltung der gemeinsamen Jubiläumsaktivitäten vom Klärwerk und HdS konnten die Organisatoren Dr. Walter Hauser, Leiter des LVR-Landesmuseums gewinnen. Ferner den Historiker und Drehbuchautor vieler WDR-Fernsehbeiträge, Helge Drafz. Den musikalischen Part bestreitet der Linner Shanty-Chor. Wer am 1. September um 17 Uhr bei alledem im Jugendstil-Klärwerk mit von der Partie sein möchte, der richte seine Anmeldung bitte per Mail an Dit e-mailadres wordt beveiligd tegen spambots. JavaScript dient ingeschakeld te zijn om het te bekijken.. Eine komplette Übersicht über alle Veranstaltungsaktivitäten gibt es im Internet unter 650.klaerwerk-krefeld.org

650 Jahre Stadt Krefeld: Damit dieses Ereignis wirklich zu einem „persönlichen Schlüsselerlebnis“ wird, bietet das Haus der Seidenkultur (HdS) jetzt zum Auftakt der Festivitäten einen Schlüsselanhänger mit dem Motiv der nostalgischen Skyline-Architektur der Seidenstadt an. Die bekannten Symbole – darunter die Fassaden der Dionysiuskirche, des Kaiser-Wilhelm-Museums und des Rathauses – wurden um die Silhouette des Uerdinger Klärwerks erweitert. „Nicht zuletzt deshalb, weil wir mit dem Klärwerk gemeinsam viele Events zum Stadtjubiläum ausrichten“, wie HdS-Sprecher Dieter Brenner eine „kontrastreiche Festfolge beider Industriedenkmale“ ankündigt.

 

 

In einer dem Wuppertaler „Kafka-Museum“ angeschlossenen Bandweberei wird der Krefelder Jubiläums-Schlüsselanhänger auf einem Jacquardwebstuhl mit 16 Bändern produziert.
Fotos: HdS

 

Der Jubiläums-Schlüsselanhänger wurde in enger Kooperation mit dem Krefelder Stadtmarketing entwickelt. Für die technische Umsetzung hat HdS-Projektleiter Jürgen Schmitz das „Kafka-Museum“ in Wuppertal gewinnen können, dem eine Bandweberei angeschlossen ist. So wurde der Schlüsselanhänger stilgerecht auf einem alten Jacquardwebstuhl mit 16 Bändern produziert.

Schmitz: „Beim Gurtband haben wir uns für eine robuste, wetterfeste und extrem strapazierfähige Gurtware aus Polypropylen (PP) entschieden. Sie hat eine hohe Reißfestigkeit, ist hitze- und säurebeständig und waschbar bei 30 ° C. Das aufgenähte Band mit den Symbolen und der farbigen Gestaltung der Jubiläumsfeier ist in der Kette aus Polyester (PES) und im Schuss(-Faden) aus langfaseriger, mercerisierter, ägyptischer Baumwolle gewebt. Auch dieses Material ist waschbar“, verspricht Schmitz einen hohen Tragekomfort.

 

 

Dipl. Ing. Jürgen Schmitz sorgt als Projektleiter im Haus der Seidenkultur dafür, dass der Krefelder Jubiläums-Schlüsselanhänger sprichwörtlich unter die Leute kommt.

 

Der Krefeld-Schlüsselanhänger wurde vom HdS in einer Auflage von Eintausend Stück produziert und ist ab Mitte Mai zum Preis von 9.90 Euro an rund 20 Verkaufsstellen in der Stadt erhältlich; darunter in sämtlichen Büchereien, dem Deutschen Textilmuseum und natürlich im Haus der Seidenkultur. Dort kann der Anhänger auch online hier rund um die Uhr geordert werden.

Über den „denkmalverliebten Christoph Becker“ berichtete jetzt das WDR-Fernsehen in der „Lokalzeit“. „Becker hat das Klärwerk mit zwei Freunden gekauft; und immer, wenn Geld da ist wird es saniert“, begann Autor Helge Drafz seine Fernsehreportage. Im Beitrag mit von der Partie unser Hansgeorg Hauser, „der auch schon mal ein Industriedenkmal gerettet und daraus in Privatinitiative ein Museum gemacht hat“, wie Drafz den Zuschauern vor den Bildschirmen die Gemeinsamkeit der beiden Männer erklärte.

 

Hauser (links im Bild) zeigte sich dann auch begeistert von den Sanierungsarbeiten seines Kollegen. „Die Krefelder wissen gar nicht wieviel schöne Kleinode sie besitzen“, stellte Hauser mit Blick auf die Industriedenkmäler Klärwerk und Haus der Seidenkultur fest. Beide Einrichtungen planen gemeinsame Aktivitäten zum anstehenden Stadtjubiläum. „Daher müssen sie jetzt im Klärwerk Gas geben, damit im Spätsommer alles fertig ist“, kommentierte Drafz die Reportage über die aktuellen Baufortschritte.

Becker selbst war live im Düsseldorfer Lokalzeit-Studio, wo er nach Ausstrahlung des Filmbeitrags von Moderatorin Laura Rohrbeck interviewt wurde. Insgesamt fast zehn Minuten widmete das WDR-Fernsehen dem Beitrag aus Krefeld, „wo das Klärwerk einst als Symbol für eine moderne Stadt galt“, wie Helge Drafz abschließend feststellte. In unserer eigenen Mediathek haben wir die Sendung bei YouTube für euch eingestellt.

Handwerkskammer geëerd handwever voor zijn levenswerk

"Ik mocht van mijn hobby mijn beroep maken", zegt handwever Günter Oehms, die - zoals museumdirecteur Hansgeorg Hauser het uitdrukte - "een van de "boegbeelden van het House of Silk Culture (HdS)" is. -jarige ontvangt de diamant voor zijn levenswerk Mastercertificaat van de Kamer van Ambachten "voor 60 jaar actief, succesvol beroepsleven als meester in het weefvak, dat zeldzaam is geworden". vond plaats met Dr. Axel Fuhrmann, de algemeen directeur van de Düsseldorf Chamber, bezocht de voormalige paramentweverij Hubert Gotzes aan de Luisenstraße 15 in Krefeld.

"Günter Oehms is een textielspecialist die ongeëvenaard is", zei Fuhrmann in zijn lovende toespraak. En: "Hij is een technisch expert in alles wat te maken heeft met de machinebouw van het handweefgetouw van Europees aanzien." Tegen deze achtergrond heeft onze Günter de bekendheid van ons museum tot ver buiten de grenzen van de fluweel- en zijdestad aanzienlijk kunnen vergroten", nam Hauser de woorden van de vorige spreker over.

Günter Oehms – geboren op 22 mei 1935 in Trier – begon als oudste van drie kinderen in 1949 aan een leertijd als zakenman in Manderscheid (Eifel), die hij drie jaar later met glans afrondde.

Aan "zijn" weefgetouw in het Haus der Zijdecultuur ontving Günter Oehms (rechts) het diamantmeestercertificaat van de algemeen directeur van de Düsseldorfse Ambachtskamer, Dr. Axel Fuhrmann.    HdS-foto: Dieter Brenner

 

Oehms: "De bureaustoel was niks voor mij!"

Maar de jonge Oehms besefte al snel dat hij niet oud wilde worden op een bureaustoel. Hij was eerder gefascineerd door het ambacht en vooral het gilde van wevers. Al als kind was hij in aanraking gekomen met een weefgetouw op een nabijgelegen boerderij. In 1953 bracht hij vervolgens zijn droombaan in de praktijk en begon een leertijd als handwever op kasteel Arras in Alf aan de Moezel.

Met zijn gezelsdiploma in de hand kwam hij in 1956 naar de fluweel- en zijdestad, waar hij als jonge gezel een baan vond in het stropdas- en handweefatelier "Sugora".

Met talent en ijver werkte hij zich al op in het bedrijf om meestervakman te worden, nog voordat hij deze titel officieel in 1962 kreeg. Hij had eerder de masterschool in Krefeld gevolgd en slaagde voor het meestervakmanexamen aan de Kamer van Düsseldorf van Ambachten.

Andere stations in zijn professionele carrière waren onder meer de bedrijven "Kleinod" en "Meister-Krawatten", waar hij werkte als kotter en teamleider.

Als meestervakman was hij ook een veelgevraagd vakman aan de Werkkunstschule in Krefeld, waar hij van 1965 tot 1971 parallel aan zijn beroepsactiviteit lesgaf als docent handweven.

"I then retired in 1994", zegt Günter Oehms, die uitlegt dat ook hij niet gespaard bleef van de malaise in de textielindustrie. Maar het weefgetouw - een van hen stond en staat thuis - zou een een belangrijk deel van zijn leven in de toekomst.

dipl. tekstingenieur Walter Tillmann, die Oehms ontmoette op de 100ste verjaardag van de Girmes in de Oedter Albert Mooren Halle, was niet geheel onschuldig in deze ontwikkeling. Het motto na een eerste ontmoeting was vrij snel bekend: "We moeten absoluut iets samen doen!"

Dit voornemen resulteerde in 1983 in de oprichting van het kleine textielmuseum "Die Scheune" in Hinsbeck. Daar kwam hij uiteindelijk in (eerste) contact met leden van het Krefeld "House of Silk Culture", waar Günter Oehms de oude Jacquard doemt sinds de millenniumwisseling weer op.

Oh ja: Tussendoor was er ook wat tijd voor (puur) privézaken: Günter Oehms trouwde in 1960 met Susanne Leßmann; dit huwelijk bracht drie kinderen voort. De familie toonde veel begrip dat het hoofd van de familie altijd "getrouwd" was met het weefgetouw.

Kijkend naar het bewogen (professionele) leven van de winnaar, vatte Dr. Fuhrmann de indrukwekkende ceremonie samen: "Krefeld en de hele handel aan de Nederrijn en daarbuiten hebben veel te danken aan Günter Oehms en zijn werk!"

 

Biografie van een man die niet wil "opscheppen".

Op veel plaatsen was en is er veel vraag naar het advies en handelen van de handwever. Slechts met tegenzin - omdat hij "niet wil opscheppen" (pronken) - somt Günter Oehms hier enkele stations van zijn vrijwilligerswerk op en noemt hij instellingen en plaatsen waar hij het oude weefvak heeft geënsceneerd.

  • Vlasmuseum Wegberg in Beeck
  • Weberhaus St. Hubert (hier plaatste hij weefgetouwen)
  • Museum Horst (NL)
  • Streekmuseum Hansenhof in Velden (NL)
  • Schlesierhaus Heisterbacher Rott in Bad Godesberg
  • Vlasmarkt in Krefeld-Linn
  • Landgoed Heimendahl te Kempen (inclusief deelname aan de "Dag van de Rechtbank")
  • Kloster Himmerrod (deelname aan de "Klostermarkt", een van de oudste ambachtelijke markten in de Eifel)
  • Thuisclub Viersen
  • Manderscheid kermis
  • Alexius Ziekenhuis Neuss (waar hij bijna 1 jaar een therapiegroep leidde).
  • Deelname aan diverse dorpsfeesten in de Eifel, zoals het 1200-jarig bestaan van de Obergöttlinger of het feest in Pantenburg.
Handweefmeester Günter Oehms heeft letterlijk de draad stevig in handen.    HdS-foto: Brenner

De Bauhaus-student, textielontwerper, grafisch ontwerper, kunstenaar en universitair docent prof. Annette Pöllmann stierf op 16 oktober op 96-jarige leeftijd . Dit trieste nieuws bereikte het publiek deze dagen vanuit ons Huis van de Zijdecultuur (HdS), waar het Bauhaus-icoon de adviesraad van het museum verrijkte met haar diverse artistieke vaardigheden.

Voor velen was Annette Pöllmann de Bauhaus-studente die had gestudeerd bij Georg Muche en Elisabeth Kadow en professor was aan de Krefeld Textile Engineering school (later Niederrhein University of Applied Sciences) eiste de hoogste kwaliteit van haar lessen. Voor anderen was ze de pionier van het schilderen op zijde, de onvermoeibare creatieve persoon die, wanneer ze werd uitgenodigd, haar gasten vroeg om de radijsjes bij het buffet te tekenen voordat ze werden gegeten omdat ze zo smakelijk rood gloeiden.

Annette Pöllmann (rechts) opende in 2017 samen met curator Ulrike Denter de tentoonstelling "Toen de patronen leerden lopen".

"Iedereen zal zich haar hartelijke hart, haar onvergankelijk oordeel en haar fijne gevoel voor humor herinneren", schrijft Petra Diederichs in een overlijdensadvertentie in de Rheinische Post. En: "Annette Pöllmann, die naam heeft gemaakt buiten de grenzen van Europa, was altijd creatief - bijna tot haar laatste dagen." Ze keek constant vooruit en op zoek naar iets nieuws.

Het advies dat ze gaf, vooral aan jonge mensen: "Mensen, geef nooit op, zelfs als je nederlagen moet overwinnen!" En ze wist waar ze het over had: als universitair afgestudeerde kreeg ze bij het zoeken naar een baan te maken met 113 afwijzingsbrieven omdat ze als 'wilde Picasso' haar tijdgenoten opnieuw een stap voor was met haar ideeën.

Sinds haar pensionering heeft ze het Haus der Seidenkultur het afgelopen decennium steeds vaker gebruikt als platform voor haar textielkunst. "Toen de patronen leerden lopen" was een van haar laatste grote tentoonstellingen in 2017, die ze samen met Dr. Ulrike Denter is curator. Deze samenwerking groeide uit tot een geweldige vriendschap tussen de twee textielarbeiders.

"Met Annette Pöllmann wordt een groot deel van de Krefeldse textielcultuur begraven", zegt onze museumdirecteur Hansgeorg Hauser, die in mei van dit jaar opende samen met Pöllmann de huidige tentoonstelling "Iridescent pearls hanging by a thread". De exposities waren afkomstig van haar zus Margarete Schumacher.

De "koningin-moeder" van de zijdecultuur, zoals Pöllmann waardig was in onze museumkringen, bracht de afgelopen weken door in de " Bonhoeffer -Een huis". De begrafenis zal medio volgende week plaatsvinden met uw familie in uw geboorteplaats in Iserlohn.

"Maar haar levensweg leidde Pöllmann al vroeg naar Krefeld", zegt Christian Oscar Gazsi Laki, hoofd Cultuur bij WZ, bladerend door de biografie van de kunstenaar Ze studeerde onder meer vrije grafiek aan de Academie van Düsseldorf, totdat ze in 1972 professor werd aan de Niederrhein University of Applied Sciences in Mönchengladbach, waar ze textiel- en kledingtechnologie doceerde met een focus op textielontwerp.

"Het levenswerk van de multi-getalenteerde kunstenaar zal altijd voortleven in het House of Silk Culture", aldus het overlijdensbericht van de rouwenden van het museum.< /span>

Annette Pöllmann stond meerdere keren voor de televisiecamera in het Huis van de Zijdecultuur. Hier in gesprek met WDR-auteur Helge Drafz.
HdS-foto's: Brenner

... bescheinigt uns einhellig die Krefelder Presselandschaft. „Die Digitalisierung im Haus der Seidenkultur schreitet voran“, schreibt Marilena Claßen Anfang August in der WZ und berichtet darüber, dass unsere Museumsbesucher zu den normalen Öffnungszeiten mit einem Tablet elektronisch durch unser Haus geführt werden können. RP-Redakteurin Petra Diederichs hat uns gar eine halbe Seite in ihrer Zeitung gewidmet. Diesen Beitrag möchten wir an dieser Stelle den Lesern unserer Web-Seite mit einem Dankeschön an die RP an dieser Stelle ungekürzt zur Verfügung stellen.

VON PETRA DIEDERICHS

Wolsig52 war vorher noch nie in der Krefelder Innenstadt. „Aber wir haben bei unserem Spaziergang festgestellt, dass es hier auch richtig nette Ecken gibt“, heißt es im Post, der beim Haus der Seidenkultur (HdS) angekommen ist. Eine von ungezählt vielen positiven Rückmeldungen, die das Team in der „ältesten Paramentenweberei Europas“, wie HdS-Sprecher Dieter Brenner gerne betont, erreichte. Seit zwei Jahren bietet das Seidenmuseum seine Stadtführung „Spaziergang auf seidenen Pfaden“ auch als Geocaching an. Diese digitale Entdeckungstour ist derart gut eingeschlagen, dass die beiden Teile ab Herbst um einen dritten aufgestockt werden. Volker Vander, selbst leidenschaftlicher Geocacher, entwickelt derzeit mit Kuratorin Ulrike Denter auch diese dritte Runde, die durch Hüls führen wird.

365 Starter haben sich in den vergangenen zwei Jahren auf die Krefelder Geocache-Tour gemacht, 350 sind beide Routen bis zum Ende gegangen. „Da die meisten Geocaching in der Gruppe betreiben, sind wohl mehr als 1000 Leute in Krefeld gelaufen“, sagt Vander, der im Hauptberuf eine Gärtnerei betreibt.

Eigentlich war die Idee eine Corona-Notgeburt. „In dieser Zeit haben wir uns gesagt, wenn die Leute nicht zu uns kommen können, müssen wir sie anders erreichen“, sagt Brenner. So wurde die beliebte Führung zur textilen Stadtgeschichte in eine digitale Schnitzeljagd umgemünzt und hat unerwartet gut eingeschlagen. Das Neun-Euro-Ticket hat noch einmal einen Boom gebracht: „Wir erreichen auch Leute von ganz woanders, die bisher nie in Krefeld waren“, so Brenner. „Einige gehen hier dann auch shoppen.“

Geocaching ist von den USA aus am 30. Mai 2000 ins Internet gegangen.„ Weltweit beteiligen sich sieben Millionen Leute an dem Spiel“, sagt Vander. Die Idee ist weitaus älter: „Im 18. Jahrhundert gab es bereits an den Gipfelkreuzen Kästchen, in denen man seine Namen hinterlassen konnte, um zu zeigen, dass man da war“, erzählt Vander. Geocaching funktioniert im Prinzip nicht anders, ist aber mit Aufgaben und Belohnungen verbunden.

Auf einer geheimen Route, deren Verlauf man sich mit gelösten Rätseln erarbeiten muss, kommt man zu einem Schatz, dem Cache. Der steckt in einer Dose - mitsamt dem sogenannten Logbuch, in das die Erfolgreichen sich eintragen. „Als Bonus gibt es im Haus der Seidenkultur noch einen Kokon, mit dem man Seide haspeln kann“, so Brenner.

An jedem Standort der Seiden-Rallye erwartet die Cacher ein Video. „Es war ein großes Glück, dass ich den Film des Hauses der Seidenkultur dafür verwerten konnte“, sagt Vander. Worum es bei den Fragen geht und welche Stationen abzulaufen sind, will er natürlich nicht verraten. Eisernes Geocacher-Gesetz. Nur so viel: Es geht auch einmal um einen rot geschriebenen Satz.

Wer das Haus der Seidenkultur persönlich besucht, kann künftig auf einen digitalen Begleiter hoffen - ein Avatar erklärt Geschichte und Handwerk und alles rund um die Seide von der Raupe bis zum feinen Stoff. Zehn Tablets stehen für Einzelbesucher bereit, die keine Führung erleben und sich nun je nach Interesse durch alle Informationen klicken können - in Bild, Ton und Text. „Auch für Gehörlose sind die Tablets geeignet“, sagt Brenner.

Die Auswahl trifft jeder individuell,insgesamt gibt es zwei Stunden Info-Programm.

Die digitale Aufrüstung verdankt das Haus der EU-Förderung für die digitale Darstellung alten Handwerks.

Hoher Besuch im Haus der Seidenkultur: Mit Ulrike Lubek besuchte uns die Präsidentin des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) zusammen mit ihrer persönlichen Referentin Carmen Heyner. Eigentlich war nur eine kurze Stippvisite geplant, doch die LVR-Chefin zeigte sich von unserem Museum sehr angetan. Besonders der nostalgische Websaal hatte ihr Interesse geweckt, wo Webmeister Manfred Weisters den alten Webstühlen ein gekonntes „Schipp-Schapp“ entlockte.

Für Lubek ist unsere Einrichtung dann auch ein „Juwel in Krefeld“, wie Sie mit einem „großen Dankeschön für die exklusive Führung“ in unser Gästebuch eintrug. Darüber freute sich natürlich auch unser Museumschef Hansgeorg Hauser, der vor wenigen Wochen vom LVR den begehrten „Rheinlandtaler“ verliehen bekam.

Der LVR erfüllt rheinlandweit als Kommunalverband mit rund 20.000 Beschäftigten, Aufgaben in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und der Kultur. Er ist der größte Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen in Deutschland und betreibt 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, das Landesjugendamt sowie den Verbund Heilpädagogischer Hilfen. Mehr Infos über den LVR gibt es hier https://www.lvr.de