Seidenmuseum, Klärwerk und SWK waren mit dabei
„Das war für uns ein gutes und ereignisreiches 2023“, heißt es in der Jahresbilanz aus dem Haus der Seidenkultur (HdS). „Unsere zahlreichen Aktivitäten wurden natürlich weitgehend vom 650jährigen Stadtjubiläum bestimmt“, sagt Museumssprecher Dieter Brenner, der allein an rund 50 Events erinnert, die das HdS zusammen mit dem Uerdinger Klärwerk im wahrsten Sinne des Wortes auf die Beine gestellt hat. Die Goethe-Erkenntnis „wer vieles bringt wird manchem etwas bringen“ hatte sich als Rezeptur für ein kontrastreiches Programmangebot bewährt und wurde von einer großen Publikumsschar mit Applaus honoriert.
Da war zunächst die große - von Dr. Ulrike Denter kuratierte - Leitausstellung, die Wasser und Stoff als elementare Verbindung aufwies. Dafür konnte die Münchener Textilkünstlerin Sonja Weber gewonnen werden, die sich mit ihren gewebten Bildern weit über unsere Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht hat.
Ein Teil ihrer Exponate wird noch bis zum 25. Februar im Seidenmuseum an der Luisenstraße 15 gezeigt. „Mit ihren in Regenbogen-Farben schillernden Jacquardgeweben – in denen flüchtige Bewegungselemente von Wasser und Wolken erschaffen werden – gelingt Sonja Weber ein faszinierender Spagat zwischen den Elementen Wasser und Stoff, die das Thema der Schau bestimmen“, schrieb eine begeisterte Kritikerin.
Meereswogen und Wolken sind beliebte Motive, die die Münchener Textilkünstlerin Sonja Weber in ihren Exponaten verwebt hat.
Mit ihrer Ankündigung zur 650jährigen Jahrfeier „ein bunt-kulturelles Festprogramm aus Musik, Kunst und Performance ganz nach dem Motto von uns Krefeldern für Krefeld, für unsere Gäste und Besucher“ zu präsentieren, hatten die beiden Regisseure, Hansgeorg Hauser (HdS) und Christoph Becker vom Klärwerk, nicht Zuviel versprochen. Und so fanden sich dann – wie in der Modenschau des Berufskolleg Vera Beckers – viele heimische Akteure auf jenen Brettern wieder, die die Jubiläumswelt bedeuteten.
Nicht zuletzt zahlreiche Kooperationspartner trugen zum Erfolg der Geburtstagsfeier bei. So wurde zusammen mit der SWK eine völlig neue Stadtführung aus der Taufe gehoben und sprichwörtlich auf Schiene gesetzt. Dazu stieg „Meister Ponzelar“ höchst selbst von seinem Denkmal ab und drehte die Kurbel im „Blauen Enzian“, der Straßenbahn aus Kaiser Wilhelms Zeiten. Gleich drei Sonderfahrten, an der nur glückliche – von „Fortuna“ ermittelte – Gewinner teilnehmen konnten, standen auf dem Jubiläumsfahrplan. Brenner, der einmal mehr als Stadtführer agierte, verband die Krefelder Textil- mit der Geschichte der „Elektrischen“, wie die Straßenbahn einst liebevoll im Volksmund genannt wurde.
Sie wurden von „Fortuna“ ermittelt: Die Teilnehmer der dritten Sonderfahrt mit dem „Blauen Enzian“, der mit „Meister Ponzelar“ an der Kurbel durch die Stadt fuhr.
Fotos: HdS
„Das Stadtjubiläum 650 Jahre Stadt Krefeld ist zwar vorbei, nicht aber die Erinnerung an eine große Festfolge, die (überwiegend) von Krefeldern für Krefelder gestemmt wurde“, sagt Brenner, der abschließend dezent auf eine Reihe von Produkten – wie den Vagedes-Schal – hinweist, die auch über das Jubiläum hinaus in der Seidenboutique des Museums als Andenken an 2023 zu erwerben sind.