Das in einem Netz von Sechseckfeldern angeordnete Motiv zeigt zwei gegenständige, angekettete Hirsche auf blumigem Untergrund. Darüber befindet sich ein Wolkenband mit Strahlenkranz und zwei gegenständigen Greifvögeln. Die einzelnen Waben sind von breiten, mit Blümchen gemusterten Ornamentbändern umgeben.
Der Hirsch ist ein altes, in der christlichen Kirche sehr bekanntes Symbol und bedeutet die Gott liebende Seele oder die Seele des Menschen, die sich nach Ruhe und Frieden sehnt (biblisch belegt in Psalm 42, Vers 2: „Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.“). Bereits in kirchlichen Gewändern des 13. und 14. Jahrhunderts spielt der Hirsch eine bedeutende Rolle. Doch werden in der feinen, phantasievollen Gestaltung der Tiermotive und in der Art der Ornamente die orientalischen Einflüsse auf die Mustergestaltung jener Epoche deutlich. In der Krefelder Paramentenbranche des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts gehörte das Hirschmuster zu den populärsten Dessins und wurde in jeder beliebigen Farbzusammenstellung und Technik gewebt.
Die Seidenweberei und Paramentenmanufaktur Hubert Gotzes stellte prachtvolle Brokat-, Goldbrokat- und Samtstoffe mit diesem Motiv her. Heute befinden sich die zugehörigen Originalpatronen (Dessin-Nr. 220, 170 und 320) und Kartenspiele in unserem Museumsarchiv. Somit könnte das Hirschmuster grundsätzlich auch heute noch auf einem unserer über 100 Jahre alten Jacquard-Handwebstühle gewebt werden.
Mit Ihrem Kauf erwerben Sie nicht nur ein stilvolles reinseidenes Produkt, Sie helfen auch, unser Kleinod für die kommenden Generationen zu erhalten.
Wir wünschen Ihnen viel Freude an Ihrem Schal und/oder Ihrer Krawatte.