Briefmarken erzählen die Geschichte der Textilstadt
Ausstellung „Textile Philatelie“ im Haus der Seidenkultur

„Textile Philatelie“ heißt die neue Wechselausstellung im Haus der Seidenkultur (HdS), die am Sonntag 21. August eröffnet wird.  Kern der Ausstellung ist die private Sammlung des ehemaligen Samtwebers Hans Siegfried Hermanns zum Thema „Textiles auf Briefmarken“.

 

 

 

(Sammler Hanns-Siegfried Hermanns)

„Diese Sammlung gibt einen weiten Überblick über die komplexen Prozesse textiler Verfahrenstechnik, ausgehend von der Gewinnung der Fasern bis hin zu den fertigen Produkten,“ sagt Kuratorin Dr. Ulrike Denter, die rund 130 Exponate zusammengetragen hat. Darunter zahlreiche Briefmarken und Postkarten, die ein Stück Geschichte der Textilstadt widerspiegeln.

 

 

 

 

(Kuratorin Dr. Ulrike Denter)

Mit der Entwicklung des Krefelder Postwesens wird der Betrachter in die „Textile Philatelie“ eingeführt. Unter den  Krefelder Briefmarken mit Sonderstempeln finden sich die ersten in der Seidenstadt eingesetzten Briefmarken und der erste Krefelder Poststempel aus dem Jahr 1798. Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll, wie mit der rasanten Entwicklung der Textilstadt auch das Postwesen zunimmt.

Der Schwerpunkt der Ausstellung ist in der ehemaligen Paramentenweberei auf alten Textilberufen, Verarbeitungsprozessen und jenen Firmen ausgerichtet, die einst in der Textilstadt dominierten. „Erstaunlich, wie Briefmarken und Postkarten ein spannendes Kapitel Krefelder Textilgeschichte erzählen können“, hat Dr. Ulrike Denter bereits bei der Ausstellungsvorbereitung festgestellt.

„Textile Philatelie“ zeigt ferner die in Vergessenheit geratenen „Maschinen-Werbestempel“; Stempel, die sich beispielsweise Unternehmen wie die „Crefelder Baumwoll-Spinnerei“ oder die „Diana-Spinnstoff-Manufaktur“ leisteten.

Besondere Raritäten unter den Exponaten stellen die auf textiles Trägermaterial gedruckten sowie die kunstvoll gestickten Briefmarken dar. Textile Postkarten zeigen Amtsgericht und Webeschule oder erinnern an den „Deutschen Schneidertag“ in Krefeld. Eine Briefmarke wurde dem bekannten Bauhausschüler, Maler und Grafiker Prof. Georg Muche gewidmet, der einst an der Krefelder Textiliengenierschule die Meisterklasse unterrichtete.

„Textile Philatelie“: Das war dem HdS natürlich Grund genug eine eigene Briefmarke herauszugeben. „Allerdings gilt unsere Briefmarke nur bei der Privatpost in den Niederlanden als gültiges Postwertzeichen“, erklärt HdS-Vorsitzender Hansgeorg Hauser die Einsatzmöglichkeit der HdS-Marke.

 

 

 

 

(Zur Ausstellung „Textile Philatelie“ gibt das HdS eine eigene Briefmarke heraus.)

Die Ausstellung – sie dauert bis zum 30. Juli 2012 - wird im Rahmen des Öffnungssonntages am 21. August erstmals in der Zeit von 14 bis 18 Uhr im Haus der Seidenkultur, Saumstr. 9, Krefeld, zugängig sein.