Schipp-schapp: Günter Oehms webt im Sechs-Achtel Takt
„Musikalischer Webstuhl“ hatte Premiere auf dem Flachsmarkt
Da musste Handwebmeister Günter Oehms erst 76 Jahre alt werden bis er erfuhr, „dass ich im Sechs-Achtel Takt webe!“ So die Erkenntnis, die Oehms auf dem diesjährigen Flachsmarkt von Max Zelzner vermittelt bekam, der mit seiner Querflöte den Takt des Webstuhls aufgriff und dazu musizierte.
Das Ergebnis präsentierte das HAUS DER SEIDENKULTUR (HdS) in der nostalgischen Spinnstube der Burg als den „Musikalischen Webstuhl“; „eine einzigartige Premierenaufführung“, wie Dieter Brenner am HdS-Mikrofon den publikumsträchtigen Beitrag ankündigte.
„Diese Aufführung war tourneeverdächtig“, meinte Zelzner, der Mitbegründer, Dozent und Mitglied des Leitungsteams der Krefelder Musikschule „rhythm matters“ ist. Ebenfalls aus den Reihen der Musikschule kam das Trio „Akustik Apher“, das gleichermaßen im Takt des Weberschiffchens seine Songs präsentierte. Aus Solingen reiste das 4. „Reiterliche Jagdhorn-Bläsercorps“ an, um dieser musikalischen Premiere aktiv beizuwohnen.
Natürlich durften im Umfeld des über 100 Jahre alten Schaftwebstuhls, den das HdS mit Hilfe des THW auf die Burg bringen ließ, die typischen Weberlieder – wie „Schipp-schapp“ - nicht fehlen. Für diesen Part zeichneten Alfred Kappes und Heinz Webers vom Arbeitskreis Mundart im Verein für Heimatkunde Krefeld verantwortlich.
HdS-Vorsitzender Hansgeorg Hauser sprach allen Akteuren die Glückwünsche des Fördervereins für einen „einmal völlig anderen Krefelder Kulturbeitrag“ aus.
Akustik Apher:
Das Trio „Akustik Apher“ mit (von links) John Arnold, Luise Brandstetter und Marie Louise Friederich.
Handwebmeister Günter Oehms webt im Sechs-Achtel Takt.
Dozent Max Zelzner von „rhythm mattes“.