Der Kreis ist eines der ältesten, wenn nicht das älteste Symbol der Menschheit. Schon im Neolithikum werden Kultstätten kreisförmig angelegt (Stonehenge in Süd-England). Felsen werden mit runden Vertiefungen (Cupmarks) bestückt. Die Sonnenscheibe und der Vollmond sind die auffälligsten kreisförmigen Objekte in der Natur und wurden von den Menschen als Gottheiten verehrt.
Schon seit dem 3. bis 4. nachchristlichen Jahrhundert werden in Ägypten die koptischen Wirkereien mit Kreismotiven geschmückt. Auch in Persien webte man Seidenstoffe mit diesem Muster. Dies sind wohl die Vorbilder für die großformatigen Kreismusterstoffe, die in Byzanz Ende des ersten Jahrtausends in kostbarer Seide in mühsamer Handarbeit gewebt wurden.
Der Kreis symbolisiert das Vollkommene. Er ist Sinnbild für eine ideale Ordnung, Ganzheit und Gleichgewicht. Er hat keinen Anfang und kein Ende (Ewigkeit). So ist er als Symbol für das Göttliche besonders geeignet, die christliche Kirche hat gerne dieses Symbol für ihre liturgischen Textilien übernommen.