Himmlische Sticheleien im „Haus der Seidenkultur“

Ausstellung vom 13. Nov. bis 4. April

„Himmlische Sticheleien“ sind ab Sonntag, 15. November im Haus der Seidenkultur (HdS) zu sehen,  wo aufwändige und kostbare Stickereien auf Paramenten an das einstige Berufsbild der Gebildhandstickerin erinnern. „Die lebendige Präsentation und Darstellung dieses alten Handwerkberufes möchte eine Brücke aus der Vergangenheit zur Gegenwart schlagen und so Freude an den Exponaten, aber auch Lust zur ‚Nadelmalerei’ wecken“, stimmt Kuratorin Christel Naber auf die neue Wechselausstellung in der ehemaligen Paramentenweberei  auf der Luisenstraße 15 in Krefeld ein.

 

Rund 60 Exponate – zahlreiche Stickliteratur zum Stöbern nicht mitgerechnet - hat die Textilingenieurin und Oberstudienrätin a.D. für die „Himmlischen Sticheleien“ zusammengetragen; darunter prachtvolle Stücke, die im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte gemacht haben, wie die alten Chormäntel, die dem HdS  von einer Kirchengemeinde im Rheinischen Braunkohlerevier (Inden, Kreis Jülich) anvertraut – und so vor den Baggern des Tagebaus gerettet – wurden.

 

Einige dieser seltenen Gewänder wurden vor Jahrzehnten  in der ehemaligen Paramentenweberei Hubert Gotzes in der Seidenstadt  angefertigt. „Dass die Ausstellung hier und heute in den ehemaligen Atelier-Räumen der Weberei  und damit  an einem jener authentischen Orte  gezeigt werden kann,  an denen der Beruf der Stickerin über Jahrzehnte ausgeübt wurde, verleiht den ‚Himmlischen Sticheleien’ einen ganz besonderen Reiz“, erinnert der Vorsitzende des Museumsbetriebes, Hansgeorg Hauser,  an die früheren Produktionsabläufe, als Oben in der Weberei gewebt und Unten im Atelier konfektioniert und gestickt wurde.


Zeugnisse von Stickerinnen, Gesellen- und Facharbeiterbriefe lassen einen alten Handwerksberuf aufleben. Im Umfeld der Dokumente werden die vielfältigen Handwerkszeuge der Stickerinnen gezeigt, darunter  Stickrahmen und eine Perforiermaschine; nostalgisches Equipment, das für die Herstellung liturgischer Gewänder benötigt wurde, die mit ihrer ganzen Pracht den Mittelpunkt der Ausstellung ausmachen.

Die bildliche Darstellung alter Stickereien, Altardecken, Stolen und zahlreiche gerahmte Stickereien gehören ebenfalls zu den Highlights der „Himmlischen Sticheleien“, die am Freitag, 13. November von Handwerksmeister Peter Kaiser (MdL) um 17.00 Uhr eröffnet wird.

 

Die Ausstellung ist vom 13. Nov. 2009 bis 18. April 2010 jeweils am 1. und 3. Sonntag eines Monats in der Zeit von 14.00 bis 18.00 Uhr und jeden 2. Mittwoch im Monat von 16.00 bis 19.00 Uhr – und nach telefonischer Vereinbarung unter 02151-510812 – geöffnet. An vielen Sonntagsterminen wird man zudem Stickerinnen bei ihrer interessanten Arbeit über die Schulter sehen können.