Haus der Seidenkultur verlängert internationale Kunst mit „Zipper“
Künstler durch den Reißverschluss thematisch verzahnt
Die Ausstellung „The-zip-association“, wird im „Haus der Seidenkultur“ (HdS) über den 17. Oktober hinaus bis zum Sonntag, 15. Dezember 2010 verlängert. „Vor dem Hintergrund des beachtlichen Erfolges und der Anfrage vieler Besuchs-Interessierter haben wir uns dazu entschlossen“, teilt das HdS dazu mit.
Am Anfang stand zunächst ein simpler Reißverschluss, über den 65 internationale Künstler aus völlig unterschiedlichen Perspektiven kreativ sinnierten. Das verblüffende Ergebnis dieser gedanklichen Klausur schlägt sich in einer Auswahl von über 40 phantasievollen Exponaten nieder, die in der Ausstellung „The-zip-association“, im (HdS) auf der Luisenstraße 15 in Krefeld (in Nähe des Hauptbahnhofs) zu sehen sind.
Die ehemalige Paramentenweberei Hubert Gotzes ist die erste Einrichtung, die dieses Projekt von Ursula Pahnke-Felder der Öffentlichkeit vorstellen kann. Die in den Niederlanden lebende deutsche Künstlerin und Diplom-Designerin Ursula Pahnke-Felder hatte die Idee, Kunstaktionen rund um Alltagsgegenstände zu konzipieren. Partner des Kunstprojektes ist die „virtuelle-galerie.de“.
www.virtuelle-galerie.de/the-zip-association
Bei der ersten realen Ausstellung im HdS nimmt der Siegeszug des Reißverschlusses, der 1923 in der Wuppertaler Firma RiRi begann, völlig neue Dimensionen an: „Ökumene“ hat beispielsweise die Moerser Diplom-Designerin Ingeborg Schmidthüsen ihren Beitrag genannt. „Ich habe ein altes Buch - Die Katholische Kirche - ausgewählt, um es symbolisch durch Auffalten der einzelnen Seiten zu öffnen, wobei der Reißverschluss die Bruchstelle, das Trennende, aber auch das Verbindende aller christlichen Gemeinschaften symbolisieren soll“, erklärt sie ihr Exponat.
Als „Ausnahmetalent in der Kunstszene“ gilt Julian Schäfer aus Frankfurt. Gerade mal 20jährig, ist der Student der Uni Darmstadt bei „Zip“ der jüngste Akteur, der bereits als 13jähriger internationale Ausstellungen bestückte. In Krefeld zeigt er zwei Hälften eines Porzellantellers, der mittels eines Reißverschlusses zu einem Ganzen werden kann: Na dann, „Guten Appetit“, so auch der Titel seines Werkes mit Motiven von Keith Haring, das Kritiker als eine „starke und fröhliche Arbeit einstufen“.
Mit einem kleinen Playmobil-Männchen, das mit einem goldenen Rasenmäher (dem Schieber) den goldenen Rasen (die Metallzähne des Reißverschlusses) mäht, wird Katharina Schellenberger den Besuchern sicher weitaus mehr als nur ein Lächeln entlocken. Die Wahl-Münchenerin, die an der dortigen Maximilian-Universität ihr Staatsexamen zum Doktor ablegte, hat sich mit Ausstellungen in vielen Ländern Europas bereits einen guten Namen gemacht. Gleiches gilt für Arjen Markenstein aus den Niederlanden oder der Schweizerin Edith Ambühl, die mit ihren Exponaten bereits in Ausstellungen bis Brasilien vertreten war und dort die Kunstszene überraschte.
Zwei Krefelder Künstlerinnen zippen mit
Mit Mathilde Jäger und Carola Lischke sind auch zwei Krefelder Künstlerinnen mit ihren „Reißverschlüssen“ vertreten. Während Mathilde Jäger mit einem weit geöffneten Mund – der Freude und Offenheit widerspiegelt – sprichwörtlich „Zähne zeigt“, hat Carola Lischke „Die Idee dahinter“ thematisiert“. Das Exponat zeigt eine Landschaft, die durch einen geöffneten Reißverschluss den Blick auf eine Straßenkarte eines italienischen Küstenabschnitts freigibt. „Der Reißverschluss in meiner Arbeit, öffnet den Raum hinter der Leinwand und gibt den Blick frei auf den ‚Ideengeber’. Der Betrachter kann so einen Einblick in meine Gedankenwelt nehmen“, erklärt die Künstlerin.
Carola Lischke hat „Die Idee dahinter“.
Überrascht werden die Besucher der „The-zip-association“ mit Sicherheit mit Blick auf die so völlig unterschiedlich angeordneten Exponate sein; sowohl was deren Ausarbeitung, als auch Größe und die Auswahl der kontrastreichen Materialien betrifft. Das breite Spektrum der bunten Ideenvielfalt der Künstler wird indes vom Thema - Reißverschluss - im wahrsten Sinne des Wortes miteinander verzahnt.
Mathilde Jäger zeigt in der Zip-Ausstellung „Zähne“.
Bei einem Teil der Ausstellungsstücke ist Berühren übrigens ausdrücklich erlaubt. Damit die Besucher mittels eines realen Reißverschlusses „ihr eigenes Kunstwerk öffnen können“, wie Hansgeorg Hauser, Vorsitzender vom Haus der Seidenkultur, für die lebendige Ausstellung wirbt, die von Krefeld aus im Frühjahr 2011 ins Bocholter Textilmuseum „wandert“.
„The-zip-association“ läuft bis zum 15. Dezember 2010 und ist in dieser Zeit jeweils am 1. und 3. Sonntag eines Monats von 14 bis 18 Uhr; sowie jeden 4. Donnerstag von 16 bis 19 Uhr geöffnet. Individuelle Führungen können unter Tel. 02151-510812 angefragt werden.
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Dieter Brenner
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