Eine elfköpfige Delegation von Seidenexperten aus Usbekistan besuchte (am Montag, 11. März) die Samt- und Seidenstadt, um sich hier über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Textilstadt zu informieren. „Da war das Haus der Seidenkultur (HdS) die richtige Adresse, um für uns einen kompletten Krefeld-Tag zu organisieren“, sagt Frank Wältring, der für die Agentur „Mesopartner“ die ausländischen Gäste auf Ihrer mehrtägigen Tour durch Deutschland betreute.
Die Teilnehmer des Verbandes „UZBEKIPAKSANOAT“ repräsentieren mit Unterstützung der usbekischen Regierung die Unternehmen der Seidenproduktion in Usbekistan. Ziel der Reise war die Erkundung des deutschen Marktes, Austausch mit relevanten Akteuren aus dem Seidensektor, Einblicke in moderne, ressourcenschonende Produktionsprozesse und Methoden der Datenverarbeitung in der Textilproduktion und – Verarbeitung.
Die Zukunft der Textilstadt war beim Besuch des Nachfolgebetriebes der Verseidag, „Indutex“, angesagt. Im einst größten Textilbetrieb der Seidenstadt werden heute Hightech-Textilien hergestellt.„Die Dächer der Olympiastadien in Berlin und München werden von textilen Strukturen getragen, die in Krefeld entwickelt und ausgeführt werden“, informierte der Technische Leiter des Unternehmens, Jürgen Nitsche, die weitgereisten Gäste. Produziert wird an der Industriestraße auf einem Gelände, das deutlich die Handschrift des deutschen Bauhausarchitekten Mies van der Rohe trägt.
Ob sich die Verseidag auch Usbekistan als einen Produktionsstandort vorstellen könne, war die Frage der Gäste aus Asien. Darauf Nitsche: „Wir haben das zwar noch nicht auf dem Schirm, aber man soll nie sagen nie...!“ Nach einem Mittagessen im nostalgischen Brauhaus „Wienges“ stand der Besuch im HdS auf dem Programm. Die Besucher waren von dem einzig in Europa an authentischer Stätte erhaltenem Jacquard-Handwebsaal sehr angetan. „Hier sieht man förmlich die Wurzeln der Textilstadt“, hieß es.
Dem Besuch im Museum folgte eine Stadtrundfahrt auf „Seidenen Pfaden“. HdS-Sprecher Dieter Brenner agierte als Stadtführer und zeigte live und in Farbe die vielseitigen Facetten der Stadt. „Krefeld ist groß und sehr grün“, fiel den Gästen auf der Tour auf, die einen kontrastreichen Tag in der Samt- und Seidenstadt erlebten.
Das gesamte Besuchsprojekt wurde von der GIZ – der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit – begleitet.
Bildtext:Die Delegation aus Usbekistan im Foyer der Verseidag. Einblicke in das Unternehmen gab Jürgen Nitsche (3. von rechts). Mit dabei zwei Vertreter vom Haus der Seidenkultur, wo der Krefeld-Tag für die ausländischen Gäste entwickelt und ausgeführt wurde.
Foto: HdS