Eine sehenswerte Sonderausgabe des „Wanderkinos“ präsentiert das Haus der Seidenkultur (HdS) zum virtuellen Flachsmarkt 2021. Dafür wurden eigens fünf neue Filme produziert. „Wir lassen die Märkte der letzten Jahre Revue passieren und setzen altes Textilhandwerk in Szene,“ kündigt HdS-Sprecher Dieter Brenner „so manches Filmschätzchen aus vergangenen Flachsmarktzeiten“ an.
Gedreht wurden viele Szenen in der nostalgischen Spinnstube der Burg. Dort – und im Burghof – war das Museum von der Luisenstraße 15 mit seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern in den letzten Jahren während der Pfingsttage präsent. Gezeigt wurden jene Textilberufe, die einst den Reichtum in die Samt- und Seidenstadt brachten. Im Mittelpunkt stand jeweils ein Schaftwebstuhl, dessen „Schipp-Schapp“ immer viele Neugierige lockte.
Im Film „Schipp Schapp im Sechs-Achtel-Takt“ sehen wir Handwebmeister Günter Oehms. An seiner Seite Maximilian Zelzner, der mit seiner Querflöte den Takt des Webers aufgriff und in einer einzigartigen Musikkomposition umsetzte. „Das war auch für mich eine besondere Premiere“, erinnert sich Zelzner – Leiter der Krefelder Musikschule „rhythm matters“ – an seinen Auftritt auf dem Flachsmarkt.
Im „Wanderkino“ werden ferner jene Berufe dargestellt, die den eigentlichen Webprozess erst ermöglichten. Die Rede ist vom Musterzeichner, Patroneur und Kartenschläger. Mit Gerd Karl Janhsen konnte das HdS jetzt einen der letzten Kartenschläger Krefelds gewinnen, der im „Technischen Atelier“ des Museums altes (Textilhandwerk) lebendig und lautstark präsentiert. Die Presse und auch der WDR haben ausführlich darüber berichtet.
Die Wegstrecke „von der Seidenraupe bis zum Seidenfaden“ wurde im Burghof gefilmt, wo gehaspelt wurde. So nennt man den Vorgang, wenn der Seidenfaden vom Kokon „abgerollt“ wird. Nicht nur die Kinder verfolgten mit Spannung dieses besondere Ereignis. Und am Ende herrschte großes Entsetzen, wenn die Seidenraupen zum Essen angeboten wurden; als die sich letztendlich als süße Leckerei entpuppten; da kam dann Freude auf. Titel des Films: „Ein Kleid aus Raupenspucke.“
Szenenwechsel: Der Focus ist auf edle Seidenschals und Krawatten gerichtet, die mit historischen Mustern einst in der Paramentenweberei Hubert Gotzes - dem heutigen Museum – verwebt wurden. „Der Verkauf auf dem Flachsmarkt war für uns stets eine sichere und wichtige Einnahmequelle zur Finanzierung unseres Museums“, heißt es dazu aus dem HdS-Vorstand, der jetzt für den Online-Shop wirbt, welcher rund um die Uhr unter folgender Internetadresse geöffnet ist: https://seidenkultur.de/shop/online-shop
Für die filmische Umsetzung des „Wanderkinos“ hat das HdS erneut den „Covestro Foto-Film-Club Krefeld“ gewinnen können. Deren Vorsitzender, Wolfgang Volker, ist zugleich im HdS-Team fest verankert und von daher gut im Thema, wenn es um Samt- und Seide geht. Und hier ist das Ticket für die Sonderausgabe des Wanderkinos zum Flachsmarkt 2021; einfach folgenden Link im Internet anklicken und schon hebt sich der Vorhang https://covestro-ffc-krefeld.de/wanderkino
Und hier ist der Link zum offiziellen Flachsmarkt-Portal, wo man das HdS in der Spinnstube und im Burghof trifft. „Auch über die Eingaben Patroneur, Weber und Kartenschläger findet man unseren virtuellen Stand auf dem Flachsmarkt 2021“, sagt HdS-Sprecher Dieter Brenner, der das Drehbuch für die Filme schrieb.
https://www.flachsmarkt2021.de/
Das Wanderkino hebt seinen Vorhang pünktlich Pfingstsamstag, 22. Mai um 10 Uhr. Die Filme werden den ganzen Sommer über zu sehen sein.
Meister Ponzelar (Weber Manfred Weisters) und Cornelius de Greiff (dargestellt von HdS-Museumschef Hansgeorg Hauser) besuchten regelmäßig den Flachsmarkt.
„Seide pur für die Krefelder Kultur“ ist der Titel eines der Filme, die jetzt in der Sonderausgabe des „Wanderkinos“ zum Flachsmarkt zu sehen sind.
Krefelds letzter Kartenschläger, Gerhard Karl Janhsen, ist beim virtuellen Flachsmarkt mit von der Partie.
Fotos: HdS