Am Tag des offenen Denkmals im Haus der Seidenkultur
Luisenstraße 15 in Krefeld: Was verbirgt sich hinter der Fassade des kleinen Vierfensterhauses? Hier – nur knapp drei Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt – sollen einst in der „Paramentenweberei Hubert Gotzes“ kostbare Priestergewänder gewebt worden sein. Doch wo fanden die vielen Webstühle ihren Platz? Schließlich verfügt das das Gebäude im Erdgeschoss lediglich über zwei Fenster. Und bei aller Bescheidenheit der Gestaltung der Hausfassade, warum gibt es gleich zwei Hauseingänge?
Fragen über Fragen, die das Haus der Seidenkultur (HdS) am „Tag des offenen Denkmals“ – am Sonntag, 8. September – beantworten möchte. Und zwar mit einer spannenden Entdeckungsreise durch die historische (Textil-)Stätte der Samt- und Seidenstadt. Dazu lädt HdS-Museumsleiterin Dr. Ilka Wonschik all jene ein, „die einmal selbst einen Blick hinter die Kulissen des besonderen Industriedenkmals werfen möchten“.
„Besonders freuen wir uns über jene Besucher, die selbst eine eigene Textilgeschichte zu erzählen haben“, sagt Wonschik weiter. Angesprochen sollen sich all jene fühlen, die selbst einst einen Textilberuf ausübten und aus dieser Zeit vielleicht noch alte Dokumente – wie Zeugnisse, Firmenunterlagen oder Musterbücher – besitzen. „Diese Dokumente könnten wir für eine spätere Ausstellung zusammentragen“ meint die Museumsleiterin, die mit möglichst vielen „Zeitzeugen der Krefelder Textilgeschichte rechnet.
„Einige Zeitzeugen haben wir zu einer offenen Gesprächsrunde mit dem Titel ‚Es war einmal‘ eingeladen, die um 14 Uhr beginnt“, sagt Wonschik. Mit dabei ein inzwischen 85jähriger Musterzeichner, der weltweit mit seinen Entwürfen unterwegs war und sich selbst als „Hans Dampf in allen Gassen“ bezeichnet. Der Eintritt ins Seidenmuseum ist am Denkmalstag frei.
Hinter dieser kleinen Fassade des „Vierfensterhauses“ soll sich ein großer Websaal mit acht Webstühlen befinden; wie kann das sein? Antworten gibt es im Haus der Seidenkultur kommenden Sonntag am Tag des offenen Denkmals. Foto: HdS