wird präsentiert von Nilufar Badiian im Haus der Seidenkultur

„Freiheit im Spiegel der niederrheinischen Textilkunst“ heißt die neue (Sonder‑)Ausstellung, die am Sonntag 11. Mai ab 13 Uhr bei uns im Haus der Seidenkultur (HdS) gezeigt wird. Die Ausstellung – sie läuft bis zum 16. November – findet in Kooperation mit dem „Kulturraum Niederrhein“ statt. Kuratorinnen sind Dr. Ilka Wonschik und Dr. Ulrike Denter. Im Mittelpunkt steht die deutsch-iranische Textilkünstlerin Nilufar Badiian, deren Arbeiten das Konzept von Freiheit auf faszinierende Weise interpretieren.

 

Der Niederrhein war durch seine geografische Lage und seine Geschichte der Toleranz stets ein Zufluchtsort für Menschen auf der Suche nach Freiheit. Diese Thematik hat der „Kulturraum Niederrhein“ aufgegriffen und seinen musealen Mitgliedern als Ausstellungs-Thema vorgeschlagen. Dieser Geist von Offenheit und kultureller Vielfalt bildet die Grundlage der Ausstellung, die die facettenreichen textilen Wurzeln der Region aufgreift, um ein kunstvolles Gewebe aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu entwerfen.

 

 

Nilufar Badiian, Fragmente 2004, Wildseide, Kettmalerei mit Pflanzen- und Mineralpigment, handgewebt, 115 x 260 cm;

Fotos: Katharina Mayer © Nilufar Badiian

 

„Als großes Glück“ bezeichnet Museumsleiterin Dr. Ilka Wonschik, „dass wir für die Umsetzung der Thematik die deutsch-iranische Textilkünstlerin Nilufar Badiian gewinnen konnten, deren Arbeiten das Konzept von Freiheit auf faszinierende Weise interpretieren.“ Seit über 60 Jahren lebt Nilufar Badiian am Niederrhein und schöpft aus einem reichen Fundus an kulturellen Erfahrungen und persönlichen Reflexionen. In ihrer Kunst verschmelzen die Traditionen ihrer persischen Herkunft mit den lokalen Ausdrucksformen der Region. „Ihre Kunst ist ein stilles, aber eindrucksvolles Plädoyer für Freiheit – nicht als abstraktes Ideal, sondern als ein zutiefst persönlicher und kreativer Prozess“, empfindet Wonschik.

 

Badiians bevorzugtes Medium sind handgewebte Seidenstoffe, die sie mit Pflanzenfarben färbt und mit mineralischen und pflanzlichen Pigmenten wie Lapislazuli oder Färberkrapp bemalt. Die durchscheinenden Gewebe vereinen Fragilität und Stärke und symbolisieren Offenheit und Leichtigkeit. Ihre fast schwerelosen Stoffbahnen laden dazu ein, Freiheit als grenzenlose Möglichkeit zu begreifen.

Nilufar Badiian, Arabeske 2004, Leinen, Ocker-, Echtgold-, Lapislazuli-Pigmente, handgewebt, 67 x 69 cm;

Traditionelle persische Muster interpretiert Badiian neu, befreit sie von Starrheit und verleiht ihnen zeitgenössische Ausdruckskraft. So bringt sie ihre kulturelle Identität ein, ohne an Konventionen gebunden zu sein, und zeigt, wie Kunst Dialoge zwischen Kulturen und Epochen ermöglicht. Ihre Werke sind Ausdruck künstlerischer Freiheit, Leidenschaft und Individualität.

Für Nilufar Badiian ist Freiheit ein innerer Zustand, ein Prozess der Selbsterkenntnis und Identitätsfindung. Die in der Ausstellung gezeigten Werke verbinden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und schlagen Brücken zwischen Tradition und Moderne, Kulturen und Menschen. Sie sind eine Hommage an die textile Tradition des Niederrheins und werden zu einem feinsinnigen und gleichfalls mutigen Symbol, das die Besucherinnen und Besucher einlädt, ihre eigenen Vorstellungen davon zu entdecken.

Die Vernissage (für geladene Gäste) wird vom Krefelder Oberbürgermeister, Frank Meyer, höchst selbst eröffnet. Nicht zuletzt deshalb, weil Meyer zugleich stolzer Schirmherr des Museums ist. Für den musikalischen Part der Vernissage zeichnet Jutta Kuhlen-Bauer verantwortlich, die „Stimmungsvolle Klanginspirationen mit schwingenden Saiten und tönendem Atem“ verspricht. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Museums – Mi bis Fr von 15 bis 18 und So von 13 bis 17 Uhr – zu sehen. Buchungen für Führungen zum Wunschtermin werden unter folgender E-Mail-Adresse entgegengenommen Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Nilufar Badiian, Krone 2000, Wolle, Leinen, pflanzengefärbt, handgewebt, gefilzt, Reisstärke.