Foto-Film-Club und Seidenkultur öffnen den Vorhang

Das „Wanderkino“ des „Covestro Foto-Film-Club Krefeld“ wollte Mitte April im Haus der Seidenkultur (HdS) neun Filme aus der Samt- und Seidenstadt zur Aufführung bringen. „Und die stets ausverkaufte Veranstaltung findet trotz Corona-Zeiten statt“, freut sich Pressesprecher Dieter Brenner. Jedoch: „Nicht in unserem Museum, sondern die Vorstellung wird auf einer eigens dafür mit großem technischen Aufwand eingerichteten Internetseite zu sehen sein.“ Daher: „Anmeldungen zu der begehrten Veranstaltung sind nicht nötig; der Vorhang öffnet sich ab sofort bis Pfingsten für alle, die am Filmabend teilnehmen möchten.“

Der Zuschauer darf sich auf eine bunte Mischung heiterer Kurzfilme, Szenen aus dem Museum und zwei Dokumentationen über Krefelder Begebenheiten freuen. „Dabei werden die Filme nicht nur einfach gezeigt, sondern auch mit einer persönlichen Note anmoderiert“, sagt Brenner. Der Betrachter solle das Gefühl haben, live und in Farbe inmitten der abendlichen „Samt- und Seidenrunde“ zu sein.

So kündigt Wolfgang Volker vom Filmclub zunächst „Filmkonfetti“ an: „Ein Zusammenschnitt von kleinen Szenen aus vielen Filmen der Clubmitglieder, die vielfältige Themen ansprechen.“
Die Aufnahmen zum Film „silk-o-phonics“ hat Manfred Weisters im HdS gedreht. Das Museum bot sich für den WDR als ideale Kulisse auf der Suche nach den besten Chören NRWs an. Gisela Plette hat die Beziehung zu ihrem Hund Falko – der im hohen Alter noch zum Star wird – im Film „Hundeleben“ festgehalten.

„Filme, die in weniger als einer Minute eine kleine Geschichte erzählen, die müssen einen besonderen Charme haben“, weckt Volker das Interesse für „den zweiten Mann“. Die Herstellung einer Krefelder Seiden-Krawatte wurde bei der Firma „Ascot“ gedreht. Hier zeigt eine Heimarbeiterin ihre Handfertigkeit.
„Haben Sie schon einmal eine sprechende Sonnenblume erlebt?“ Lothar Lindner beantwortet diese Frage mit „ja“. Schließlich hat er ein solches Prachtexemplar mit seiner Filmkamera belauscht. „Am seidenen Faden hängen“ ist eine der vielen Redewendungen, die sich aus der Textilbranche kommend in unsere Alltagssprache eingeschlichen haben. Mit Rosemarie Viehweg-Weber widmet sich eine Größe des Krefelder Stadttheaters diesem Thema und verspricht „uns nichts andrehen zu wollen“.

Dem Bandoneon ist der Film „Zurück in Krefeld“ gewidmet. In Krefeld wurde dieses Instrument vor mehr als 150 Jahren entwickelt, dass mittlerweile die ganze Welt erobert hat. „Diese einzigartige Dokumentation war erst durch die Mitarbeit des Krefelder Kulturbüros und einem Bandoneon-Künstler möglich“, sagt Volker.

Zum Schluss der Vorstellung wird der Film „Stadtspaziergang auf seidenen Pfaden“ gezeigt. Stadtführer Dieter Brenner geht mit Meister Ponzelar und dessen Spuljungen durch die Stadt, wo historische Plätze der Textilgeschichte angesteuert werden. Pfarrer Christoph Wiebe erzählt die Geschichte der Mennoniten. Durch das handwerkliche Geschickt dieser Glaubensgemeinschaft konnte sich im Land der Preußen ein unbedeutendes Krähenfeld (daher leitet sich der Name Krefeld ab) zur reichsten Stadt entwickeln. In HD-Qualität ist dieser Film im Online-Shop vom HdS zum Preis von 15 Euro erhältlich.
Und hier ist die Eintrittskarte zum „Wanderkino“, das ab sofort bis Pfingsten geöffnet bleibt. Einfach im Internet folgenden Link anklicken und der „Vorhang“ öffnet sich:
https://covestro-ffc-krefeld.de/wanderkino/

 

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Christoph Paas betreibt in Köln eine Restaurationswerkstatt für Bandoneons.

Foto: Covestro Foto-Film-Club Krefeld

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Ein kleiner Ausschnitt aus den vielen Film-Themen des Konfetti-Filmes.

Foto: Covestro Foto-Film-Club Krefeld

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Den zweistündigen „Stadtspaziergang auf seidenen Pfaden“ hat das Haus der Seidenkultur im Film auf 20 Minuten zusammengefasst. Rechts im Bild Meister Ponzelar, der in Gestalt von Klaus Drenk vom Denkmal steigt und mit seinem Spuljungen Elias historische Punkte in Krefeld ansteuert.

HdS-Foto: Brenner