Krieewelsche Mundart war im Haus der Seidenkultur (HdS) angesagt, wo Mundartkenner Heinz Webers (Bild) durch einen illustren Abends mit Vorträgen und Musik auf Platt führte.
Webers gehört mit zu den Kräften in der Samt- und Seidenstadt, die Mundart wieder salonfähig gemacht haben. „Platt war bis in den 60er Jahren verpöhnt“, sagt Webers.Und: „Wer platt sprach, war Pongelsvolk!“ Lachend fügt er hinzu: „Daher war meine erste Fremdsprache Deutsch.“
„Mundart ist gemütvoller als Hochdeutsch“, meint Webers, der dazu folgendes Beispiel liefert: „Wenn ich zu einem Freund sage: ‚Do böss ene ärme Doll’ dann teile ich ihm schon mit, dass er irgendetwas nicht durchschaut, aber es ist nicht verletzend, sondern liebevoll. Das klingt einfach anders, als wenn ich ihm auf Hochdeutsch sage: Du verstehst das nicht.“
Den musikalischen Part des Mundartabends im HdS übernahmen die „Krieewelsche Fente“, alias Dieter Brendgens und Walter Langer. HdS-Pressesprecher Dieter Brenner übernahm eine Schnupperführung durch die einstige Paramentenweberei. Viele der Besucher waren sich einig: „Zu einer kompletten Führung kommen wir wieder!“
Mit der neuen Krefelder Nationalhymne „Kiek, dat es Krieewel“ fand der Abend sprichwörtlich einen schwungvollen Ausklang.
Heinz Webers und die Akteure des Mundartabends.HdS-Fotos: Brenner
Zahlreiche Mundartfreunde füllten den Medienraum vom Haus der Seidenkultur