Ausstellung zum Jubiläum der Weberei an der Luisenstraße 15, dem heutigen HdS

Im Krefelder Adressbuch für das Jahr 1868 wird das Gebäude an der Luisenstraße 15 erstmalig erwähnt. Bauherr und Seidenfabrikant Gottfried Diepers (Bild) hatte die im neu entstandenen Kronprinzenviertel errichtete Immobilie bereits derzeit als Wohn-/Geschäftshaus mit Produktion im Hinterhaus konzipiert. 1908 übernahm Hubert Gotzes die Immobilie.

In einer Zeit, wo die Handwebstühle in Krefeld durch mechanische  Webstühle abgelöst  wurden, kaufte Gotzes die Weberei mit den alten Webstühlen weil er Paramente (Stoffe für die katholische Kirche) produzieren wollte. Da jedes Priestergewand ein Unikat ist, hätte man es an mechanischen Webstühlen nicht produzieren können. Durch einen glücklichen Umstand wurde die Weberei weltweit bekannt.

Die neue Sonderausstellung im Haus der Seidenkultur (HdS) – von Dr. Ulrike Denter kuratiert - widmet sich zugleich der spannenden, wechselvollen Geschichte des heutigen Industriedenkmals und gibt zugleich einen tiefen Einblick in den wirtschaftlichen und strukturellen Wandel der Stadt Krefeld innerhalb der letzten 150 Jahre.

Im Focus steht u.a. die Infrastruktur zu Beginn des 20. Jahrhunderts. So nahm im Jahr 1899 nahm das städtische Elektrizitätswerk an der Canalstraße den Betrieb auf und belieferte seine Kunden zunächst mit Gleichstrom. Mutmaßlich trieb Hubert Gotzes schon bald nach dem Erwerb der Immobilie den Anschluss an die Elektrizität voran.

Seit 1893 förderten zwei Wasserwerke Trinkwasser hoher Qualität aus Tiefbrunnen, die in Wasserschutzgebieten auf der Westseite der Stadt angelegt worden waren. Der zentrale Abwasserkanal, der bereits seit 1875 entlang der Canalstraße über Bockum nach Uerdingen zum Rhein führte, wurde im Jahr 1908 erneuert und mit einer ersten Reinigungsstufe versehen. Nach der parallel erfolgten Neuregulierung des innerstädtischen Kanalsystems bestand grundsätzlich die Möglichkeit, Fäkalien direkt über die Kanalisation zu entsorgen.

Aufgrund des stark ansteigenden Postaufkommens zu Beginn des 20. Jahrhunderts richtete die Reichspost neben dem Hauptpostamt weitere Postämter in einzelnen Stadtbezirken ein. So erhielt auch das Kronprinzenviertel im Jahr 1907 ein eigenes, an der Luisenstraße neu erbautes Postgebäude.

Ferner wird in der Ausstellung die Geschichte des “Kronprinzenviertels” beleuchtet; einem einst noblen Stadtviertel in der Nähe des Hauptbahnhofs. Derzeit “mausert” sich die Szene durch Arbeiten an den Fassaden. “Das Gebiet ist auf bestem Weg wieder nobel zu werden”, sagt HdS-Sprecher Dieter Brenner.

Zu sehen ist die Ausstellung vom 02.12.2018 bis 05.05.2019 jeweils zu den Öffnungszeiten des Museums.: Mi bis Fr von 15 bis 18 Uhr, So von 13 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung unter Telf. 02151-9345355.

Gottfried Diepers

Gottfried Diepers, der Bauherr des Gebäudes Luisenstraße 15.

 

Krefeld in der Gruenderzeit

Impressionen aus Krefeld während der Gründerzeit.

 

Spuren des Krieges

Der zweite Weltkrieg hat deutliche Spuren im Kronprinzenviertel hinterlassen.

Und das schreibt die Presse über unsere Ausstellung:

https://rp-online.de/nrw/staedte/krefeld/krefeld-haus-der-seidenkultur-zeigt-die-wechselvolle-geschichte-des-kronprinzenviertels_aid-34808015