„Märchenhafte Geschichten von blauen Rosen, erröteten Chrysanthemen und anderen Wundergärten“ erzählt die Textilkünstlerin Angelika Krohne am Mittwoch, 5. Juni um 19 Uhr in der „Samt- und Seidenrunde“, die um 19 Uhr im Haus der Seidenkultur (HdS) stattfindet. Gleichzeitig wird im Museum an der Luisenstraße 15 eine „Flurausstellung“ mit Arbeiten des Berufsfotografen Manfred Grünwald eröffnet.
Im Haus der Seidenkultur zeigt Berufsfotograf Manfred Grünwald in einer „Flurausstellung“ was er bei seiner Motivsuche im nostalgischen Websaal so alles entdeckt hat
Grünwald, selbst aus einer Weberfamilie stammend, war im nostalgischen Websaal der einstigen Paramentenweberei Hubert Gotzes, dem heutigen HdS, mit seiner Kamera auf Motivsuche und fing dabei faszinierende Bildausschnitte ein. „Seine Fotografien lassen die Details der Maschinen und deren Zubehör wie Strukturen gegenstandsloser Malerei wirken“, schrieb ein Kritiker. Kunstwerke entstünden aus tausend Fäden und Lochkarten.
Einige seiner Werke hatte Grünwald – der 1975 die Meisterprüfung im Fotografenhandwerk absolvierte – bereits während des großen Krefelder Stadtjubiläums im Uerdinger Klärwerk ausgestellt. Im Lieferanteneingang des Seidenmuseums werden diese Exponate – sie sollen nicht nur das Funktionelle des Websaals sondern auch die besondere Ästhetik alter Handweberei erlebbar machen – noch bis zum Jahresende gezeigt.
Zurück zu den märchenhaften Geschichten, die Angelika Krohne „mit Präsenz und Ausdruckskraft in der Samt- und Seidenrunde erzählt“, wie es HdS-Sprecher Dieter Brenner formuliert, der mit Blick auf die Autorin ein „Erlebnis der Erzählkunst“ verspricht. Krohne hatte sich in Berlin von der Erzählkunst der Schauspielerin Maria Schild inspirieren und schließlich sprachlich weiterbilden lassen. Jetzt geht die Pädagogin und Textilkünstlerin mit ihrem Repertoire sozusagen auf Tournee.
„Märchenerzählerin“ Angelika Krohne (links) zusammen mit der Krefelder Bürgermeisterin Gisela Klaer bei der Vernissage der Ausstellung „Gärten wie Samt und Seide“ im Haus der Seidenkultur.
Foto: HdS
Übrigens: Derzeit zeigt Angelika Krohne zusammen mit Nadja Hormisch im HdS ihre Werke im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Gärten wie Samt und Seide“; ein Grund mehr, am 5. Juni beim Märchenabend im Haus der Seidenkultur mit von der Partie zu sein. „Der Eintritt – fünf Euro – fließt in die Kulturarbeit, die wir für unsere Stadt leisten“, sagt der Museumssprecher.