Prof. Dr. Helmut Jacobs spricht in der „Samt- und Seidenrunde“

„Spinnen und Weben ‒ das Handwerk in der Malerei durch die Jahrhunderte“, heißt ein Vortrag, den Prof. Dr. Helmut Jacobs am Mittwoch, 26. Juni um 19 Uhr im Rahmen der „Samt- und Seidenrunde“ im Haus der Seidenkultur hält.

Thematisiert wird die kunst- und kulturhistorische Dimension des Spinnens und Webens vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart anhand repräsentativer Meisterwerke der Malerei. Aufschlussreich ist die enge Verknüpfung von mythologischen Themen mit dem Spinnen und Weben in der Malerei: die Spinnerin Arachne, die von der Göttin Pallas Athene aufgrund ihrer Webkunst in eine Spinne verwandelt wird, oder der Held Herkules, der aus Liebe zu einer Frau zeitweise das Schwert gegen die Nadel vertauscht.

„Faszinierend ist auch der Wandel in der Bewertung des Handwerks im Laufe der Jahrhunderte, die sich in der Malerei anschaulich nachverfolgen lässt,“ sagt Jacobs. Und weiter: „Überraschend dürfte zudem die sozialkritische und satirische Perspektive sein, die Goya der Tätigkeit des Spinnens und Webens abgewinnt, und für Dalí wird Vermeers Bild einer Spitzenklöpplerin zum Vorbild für die moderne Malerei.“

Helmut C. Jacobs (unser Foto) war Professor für Romanistik (Spanisch) an der Universität Duisburg-Essen und hat zahlreiche Bücher über spanische Malerei veröffentlicht. Der Eintritt zum Vortrag im Seidenmuseum an der Luisenstraße 15 ist frei.