Vortrag am 21. August in der Samt- und Seidenrunde
„Jugendstil zwischen Schönheitssehnsucht und echter Erneuerung“ hat Knud Schöber, Direktor und Kurator des Deutschen Messingmuseums für angewandte Kunst seinen Vortrag genannt, den er am Mittwoch, 21. August um 19 Uhr in der „Samt- und Seidenrunde“ vom Haus der Seidenkultur (HdS) hält. Schöber, der sein Krefelder Museum „für einzigartig in Europa“ hält, bringt zum Vortrag eine Vielzahl von Abbildungen und Messingobjekten „zum Bestaunen und Anfassen“ mit, wie er sagt.
Die furiose Kunstleistung des Jugendstils äußerte sich um die vorletzte Jahrhundertwende als eine Strömung internationaler Verbreitung. Ihre ästhetische Wirkkraft erfasste vorrangig die angewandten Künste und entlud sich mit geradezu eruptiver Kraft und Geschwindigkeit.
Elegante Linienführung, farbliche Schönheit und auf Asymmetrien sind die Gestaltungselemente der Epoche. In unterschiedlicher Ausprägung können Flächigkeit, fernöstliche inspirierte Ornamentik, starke Stilisierung, Vereinfachung der Form und nahezu statt malerische symbolhafte ihre Kennzeichen sein.
Schöber: „Der Jugendstil mit seiner Tendenz zu einem umfassenden Kunstbegriff und seinem Hang zum Gesamtkunstwerk hatte es sich zur Aufgabe gemacht, das gesamte Leben künstlerisch zu durchdringen und als ein Fest für die Sinne zu gestalten.“ Und: „Das stilisierte, schwärmerische Naturgefühl des Jugendstils äußert sich auch in seiner Motivwahl: Lilie, Pfau und Schwan und immer wieder das stilisierte Frauenhaar werden zum tragenden Thema“, das im Mittelpunkt des Vortragsabends im HdS steht.
„In unserer Samt- und Seidenrunde wollen wir künftig auch die Themen benachbarter Museen einfließen lassen“, sagt Dr. Ilka Wonschik, die neue Museumsleiterin vom Haus der Seidenkultur an der Luisenstraße 15. Der Eintritt zum Vortragsabend am 21. August ist frei.
Wird in der Samt- und Seidenrunde zu sehen sein: Ein Fünfflammiger Kandelaber von Bruno Paul. (Fotos: HdS)
Knud Schöber, Chef des Deutschen Messingmuseums.